BAD SODEN-SALMÜNSTER

Endlich mitfahren: Autonomes "EASY-Shuttle" startet Fahrgastbetrieb

Mittwochs bis sonntags von 13 bis 19 Uhr können alle Interessierten kostenlos einsteigen und die Zukunft der Mobilität hautnah erleben. - Fotos: RMV/Arne Landwehr


Montag, 14.06.2021

BAD SODEN-SALMÜNSTER - Nachdem „EASY“ erfolgreich über 500 Kilometer im öffentlichen Straßenverkehr in Bad Soden-Salmünster absolviert hat, dürfen dank gesunkener Inzidenzen ab Mittwoch auch Fahrgäste an Bord des autonomen Shuttles mitfahren. Mittwochs bis sonntags von 13 bis 19 Uhr können alle Interessierten kostenlos einsteigen und die Zukunft der Mobilität hautnah erleben. Das Fahrzeug fährt auf einem Rundkurs Haltestellen zwischen der Salztal-Klinik, der Spessart-Therme und dem Parkplatz-Festplatz an. Das Besondere an diesem Einsatz: Im Gegensatz zu bisherigen EASY-Testfeldern am gesperrten Frankfurter Mainkai oder auf dem Gelände von Kloster Eberbach nimmt das Shuttle erstmals am öffentlichen Straßenverkehr teil.  

„Der erste Einsatz von EASY im öffentlichen Straßenverkehr ist ein großer Meilenstein, bei dem wir enorm viel Neues lernen“, sagt RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai. „Unsere Vision ist, dass autonome Fahrzeuge den ÖPNV der Zukunft überall dort ergänzen, wo Bus und Bahn nicht ganz passgenau fahren können: Zu früher und später Stunde sowie im ländlichen Raum, wo es weniger Linienverbindungen gibt. Kombiniert man da eine ausgereifte autonome Fahrzeugtechnik mit dem On-Demand-Ansatz, schafft man völlig neue Perspektiven für das Fahrtenangebot. Damit die Shuttles in der Zukunft den ÖPNV optimal ergänzen, gilt es nun, sie zielgerichtet weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse des Verkehrs anzupassen. Zum Beispiel müssten sie deutlich schneller fahren.“

Mobilität der Zukunft

Gemeinsamer Test von RMV, KVG, RVMK, dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Bad Soden-Salmünster.

Gemeinsamer Test von RMV, KVG, RVMK, dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Bad Soden-Salmünster.

Das Fahrzeug vom Typ „Arma DL3“ des französischen Herstellers Navya bietet insgesamt acht Sitzplätze. Es fährt völlig selbstständig mit bis zu elf Stundenkilometern auf der Strecke. Sensoren sorgen dafür, dass das Fahrzeug Hindernisse erkennt, seine Geschwindigkeit verringert und wenn nötig stoppt. Zusätzlich ist bei jeder Fahrt ein sogenannter Operator im Fahrzeug, der den Betrieb überwacht.

„Ich freue mich wirklich sehr, die Zukunft der Mobilität durchs malerische Bad Soden-Salmünster fahren zu sehen“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Denn nur so entwickeln wir uns weiter: Indem wir ausprobieren und Innovationen auch abseits der Ballungsräume auf die Straße bringen – vor allem, wenn die Technik auch dort ihren größten Nutzen entfaltet.“

„Es ist natürlich essentiell, dass das Fahrzeug auch im realen Straßenverkehr auf Herz und Nieren getestet wird“, sagt Winfried Ottmann, Verkehrsdezernent des Main-Kinzig-Kreises und Mitglied im RMV-Aufsichtsrat. „Dass nun auch noch die Fahrgäste hinzukommen, macht die Testbedingungen noch realitätsnäher.“

Mitfahren auf 1,3 Kilometer langer Teststrecke


„Seitdem das Fahrzeug Anfang Mai den Betrieb ohne Fahrgäste begonnen hat, ist das Interesse der Bürgerinnen und Bürger hier groß“, so Dominik Brasch, Bürgermeister der Stadt Bad Soden-Salmünster. „Ich freue mich sehr, dass alle Neugierigen ab Mittwoch nun endlich einsteigen und kostenlos mitfahren können.“

„Das Spannende ist, dass der Lernprozess in beide Richtungen abläuft: Nicht nur das Shuttle muss den Straßenverkehr kennenlernen, sondern auch umgekehrt“, erklärt Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der KVG Main-Kinzig. „Wenn Autos nach dem Überholen zu nah vor dem Fahrzeug wieder einscheren, stoppt das Shuttle. Auch das ist eine Erkenntnis für ein gelungenes Miteinander.“

„Sechs unserer Mitarbeiter haben sich zum Operator ausbilden lassen und begleiten den täglichen Testbetrieb“, sagt Oliver Habekost, Geschäftsführer der Regionalverkehr Main-Kinzig (RVMK). „Ich freue mich sehr, dass unsere Operatoren nun endlich auch Fahrgäste mit an Bord nehmen können und bin schon sehr gespannt, welche Fragen die Mitfahrenden uns stellen werden.“ (pm) +++

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