SEK-Skandal Faß ohne Boden: Mindestens 49 (!) Polizisten in rechtsextremen Chats

Mittwoch, 16.06.2021
von mkr
REGION - Der Skandal um rechte Chats bei der hessischen Polizei reißt nicht ab: Am Dienstagabend kamen neue Details zum Vorschein - und zwar in einer Landtagssitzung mit Innenminister Peter Beuth (CDU). Dies berichtet hessenschau.de. Es habe sich herausgestellt, das nun mehr Beamte in die Sache verwickelt sind. Der 53-jährige Politiker nannte jetzt die Zahl von 49 aktiven Polizisten.
Dazu würden nicht nur größtenteils SEK-Einsatzkräfte zählen. Beamte aus dem Landeskriminalamt (LKA), der Bereitschaftspolizei, dem Landespolizeipräsidium seien betroffen. Und es geht noch weiter: Die Präsidien aus Ost- und Südhessen sowie Einheiten des Frankfurter Präsidiums hätten einige Beamten unter sich, die sich ebenfalls an den Chats mit rechtsextremen Inhalten beteiligt haben sollen. Wie die Hessenschau weiter ausführt, würden noch sieben Chat-Teilnehmer hinzukommen, die jedoch keine aktiven Polizisten seien. Diese seien schon nicht mehr im Dienst oder hätten keine Verbindung zur Polizei.
Zwischenstand der Ermittlungen
Beuth fügte hinzu, dass fast 18.000 Chats analysiert worden seien. Die Auswertung von Beweismaterial nach Wohnungsdurchsuchungen laufe nach wie vor. Auch Nancy Faeser - SPD-Fraktionschefin - ergänzte, dass es sich wohl um eine deutlich größere Dimension handle, als bisher angenommen. Bereits vor wenigen Tagen (KINZIG.NEWS berichtete bereits) - wurde das Spezialeinsatzkommando des Frankfurter Polizeipräsidiums aufgelöst. In den Chats hätten die Teilnehmer unter anderem Hakenkreuze und Hitler-Bilder ausgetauscht. Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren. +++