Werner Otoniel Monzón setzt sich seit 25 Jahren für Kinder in Not ein
Donnerstag, 01.07.2021
- GRÜNDAU. Tausenden von Kindern hat er mit seiner Arbeit für die Stiftung geholfen – im Kinderdorf, aber auch in den Außenprojekten. Werner Otoniel Monzón, Kinderdorfleiter der Stiftung Kinderzukunft, nutzt die Chancen, die ihm die Stiftung bietet, sodass neben den Kinderdorfkindern vielen Kindern auch außerhalb des Kinderdorfs Ernährung, Gesundheit und Bildung ermöglicht werden können. In seinem 25. Dienstjahr, das er am 1. Juli vollendet, ist er Ideengeber für den stiftungseigenen Soforthilfefonds.
Fast ein ganzes Arbeitsleben lag bereits hinter Werner Otoniel Monzón als er beschloss, seinem Leben noch einmal eine andere Wendung zu geben. Zur richtigen Zeit traf er auf Rudolf Walther, den Stiftungsgründer der Stiftung Kinderzukunft, der vor 25 Jahren das Potenzial des 43-Jährigen und die Chance für das Kinderdorf erkannte. Als Familienvater mit viel Berufs- und Lebenserfahrung war er ein Leistungsträger in der Bank gewesen, in der er arbeitete. Irgendwann war ihm das einfach nicht mehr genug. Als Kinderdorfleiter fand er seine Berufung.
Chance genutzt
Berufsbegleitend holte er seinen Universitätsabschluss nach, der ihn für die Arbeit im Kinderdorf qualifizierte. Monzón nutzte seine Chance für sich und damit auch für die vielen Mädchen und Jungen, die er in den letzten 25 Jahren begleiten durfte. Bei den Heranwachsenden legt Monzón Wert auf eine Berufsberatung, die die Wünsche und Neigungen der Kinder auslotet, und an deren Ende ein Plan steht, wie die Kinder ihre Berufsziele erreichen können. Monzóns Augen leuchten, wenn er davon erzählt, dass die Stiftung einigen ihrer Schützlinge auch einen Hochschulabschluss ermöglichen konnte.
Zu Bildung gehört für ihn auch eine gute Erziehung, das Wissen um eine gesunde Ernährung und Haushaltsführung. Für dieses Wissen qualifiziert er die Kinderdorfmütter, die als Herz einer jeden Kinderdorffamilie den Großteil der Erziehung für die oft traumatisierten Kinder übernehmen, ihre Schützlinge liebevoll betreuen und sie auch beim Kochen und in der Erledigung der Hausarbeit involvieren.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Monzón setzt sich mit all seiner Kraft für die Kinder in seinem Land,
die Kinderdorfkinder und die Not leidende Bevölkerung rund um das
Kinderdorf ein. Mit seiner Lösungsorientierung und Überzeugungskraft
entwickelt er die Leistungsfähigkeit des Kinderdorfs stetig weiter und
agiert mit den guatemaltekischen Behörden auf Augenhöhe. Auf
vorbildliche Art und Weise zeigt er den Mädchen und Jungen, die ohne die
Hilfe der Stiftung keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätten,
jeden Tag, dass wo ein Wille, auch ein Weg ist.
Auf die Frage, ob
ihm ein Kinderdorfkind besonders im Gedächtnis geblieben sei, erzählt
er spontan von Pedro, der als Waisenkind ins Kinderdorf kam. Als kleiner
schmächtiger Junge hatte er damals vor ihm gesessen und ihm von seinem
Traum erzählt, einmal bei einem der prächtigen Umzüge mitzulaufen, bei
dem die Schulkinder mit ihren schicken Schuluniformen an ihm
vorbeimarschiert waren. Ohne Eltern war er als kleiner Junge gezwungen
gewesen, mit einem alten Karren durch Quetzaltenango zu ziehen und Eis
zu verkaufen. Mit dem Einzug ins Kinderdorf erfüllte sich Pedros Traum.
Er schloss die Schule und eine Ausbildung ab. Zum Dank und um anderen
Kindern die Chance, die man ihm gegeben hatte, zu ermöglichen, schickt
er heute regelmäßig Spenden an das Kinderdorf.
Auf die
Frage, was ihm aktuell an seinem Beruf besonders gefällt, antwortet
Monzón, dass er dankbar ist, eine so große Anzahl hilfswilliger Menschen
kennenlernen zu dürfen. Nicht wenige besitzen Geld und Anerkennung und
zeigen gleichzeitig beim Besuch im Kinderdorf Demut. Monzón zollt der
Bereitschaft der Spender der Stiftung – den armen Kindern zu helfen und
ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben – großen Respekt. Vorstand und
Beirat der Stiftung gratulieren Werner Otoniel Monzón ganz herzlich zum
25-jährigen Dienstjubiläum und bedanken sich in größter Anerkennung für
sein überdurchschnittliches, langjähriges Engagement. (pm) +++