Großes Interesse an ungewöhnlichem Konzert: Alphörner tönen durch den Spessart

Mittwoch, 07.08.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung
BAD ORB - Alphörner tönten durch den Spessart, und das Publikum zeigte sich begeistert. Auf Einladung des Bad Orber Kulturkreises gastierte das „Alphorn-Echo Kasselgrund“ auf der Waldbühne im Haseltal, und alle Plätze füllten sich um Nu. Es musste mehrfach mit Stühlen nachgerüstet werden, und auch auf der gegenüberliegenden Wiese machten es sich Gäste bequem – und zahlten dennoch ihren Eintritt. Der Vereinsvorsitzende Werner Johanns freute sich über den regen Zuspruch und übergab alsbald das Wort an Jürgen Janssen, der die Alphorn-Serenade moderierte und über die Instrumente, ihre Geschichte und die ausgewählten Stücke informierte.
„Da wächst ein Alphorn“ schmunzelte er mit Blick auf einen über der Waldbühne mit passender Krümmung wachsenden Baum. Von der Art her sei er allerdings leider nicht geeignet, stellte er mit Kennerblick fest. Hergestellt werden die großen Alphörner von speziellen Instrumentenbauern. Ihre Geschichte reicht viele Jahrhunderte nahezu weltweit zurück. Die Almhirten bliesen einst Signale mit den Hörnern und konnten dank der veränderbaren Töne auch Nachrichten, Grüße oder Notrufe übermitteln. Ganze Melodien kamen hinzu. „So ein Ton kann viele Kilometer weit tragen“, erläuterte Janssen. Das Alphorn zählt, obwohl aus Holz, aufgrund seiner Anblastechnik zu den Blechblasinstrumenten. Da es weder Klappen noch Ventile oder Züge besitzt, ist das Spielen an die Töne der Naturtonreihe gebunden.
„Das braucht Zeit und Ansatz, volle Konzentration und üben, üben, üben.“ Dass die sechs Alphornisten, die in Bad Orb auftraten, tüchtig geübt hatten, zeigte das Konzert als Seh- und Hörerlebnis in Gottes freier Natur an einem lauen Sommerabend in der eindrucksvollen Waldbühnenatmosphäre. Ein bisschen Alpen- und Almenstimmung blieb dabei ebenfalls nicht aus. Marga und Winfried Kunkel, Wolfram Fuhr, Manfred Lämmer und Jürgen Janssen sowie Gründer Friedhelm Amend ließen ihre meterlangen Instrumente in mehreren Grund¬tönen und einem umfangreichen Tonumfang „sprechen“ und ganze Geschichten „erzählen“. +++