NIEDERDORFELDEN

Seilbahn unrentabel: Ergebnisse der Machbarkeitsstudie liegen vor

Symbolbild


Mittwoch, 07.08.2019
von Moritz Pappert/ pm

NIEDERDORFELDEN - Technisch machbar, aber ökonomisch nicht sinnvoll – das ist das Ergebnis der kürzlich abgeschlossenen Machbarkeitsstudie zur Seilbahnprojekttrasse von Niederdorfelden nach Bad Vilbel. Studenten hatten unter der Leitung von Prof. Jürgen Follmann, Verkehrsplaner und Seilbahn-Fachmann an der der Hochschule Darmstadt, eine Streckenführung vom Hühnerberg, gelegen zwischen Niederdorfelden und Maintal-Wachenbuchen ,bis zum Festplatz in Bad Vilbel, nahe am Bahnhof gelegen, untersucht. Die Studie entstand im Auftrag des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, der Gemeinde Niederdorfelden und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die vorgegebene Strecke sind teils ernüchternd: „Die Kapazität einer Seilbahn ist mit der einer S-Bahn vergleichbar, das habe auch ich unterschätzt. Etwa 4.500 Passagiere pro Stunde wären gut für einen rentablen Betrieb zwischen Niederdorfelden und Bad Vilbel. So viele Pendler gibt es in diesem Teil des Main-Kinzig-Kreises gar nicht. Zudem verkürzt das Umsteigen vom Auto in die Seilbahn und weiter in die S-Bahn nach Frankfurt die Fahrtzeit nicht ausreichend, um noch mehr Pendler in die Seilbahn zu locken“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde die Ergebnisse der Studie.

Unabhängig von der Studie ist das Thema urbane Seilbahnen in der Metropolregion FrankfurtRheinMain nicht verworfen. „Trotz des Ergebnisses für diese spezielle Trasse bleiben Seilbahnen aus Sicht des Regionalverbandes ein attraktives Instrument, um den öffentlichen Personennahverkehr zu entlasten. Vorteile einer Seilbahn sind unter anderen deren vergleichsweise schnelle Realisierbarkeit, geringere Baukosten und die Unabhängigkeit vom übrigen Straßenverkehr. Da die Seilbahn als urbanes Verkehrsmittel in der Region noch gar nicht etabliert ist, ist es wichtig, ein Pilotprojekt mit guten Erfolgsaussichten zu wählen“, betont Thomas Horn, Verbandsdirektor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain.

Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass eine Seilbahn für die Berufspendler im Main-Kinzig-Kreis nicht das optimale Verkehrsmittel ist. „Die Seilbahn hilft uns also nicht, um das Pendeln zwischen dem Nordwesten des Main-Kinzig-Kreises und Frankfurt zu erleichtern. Die Machbarkeitsstudie hat deshalb ganz klar gezeigt, worauf es jetzt ganz besonders ankommt: Den schnellen Ausbau der Niddertalbahn und ergänzend einen guten Radweg neben der Strecke, um das Mobilitätsangebot zu vergrößern. Es kommt jetzt alles darauf an, hier rasch Fortschritte zu erzielen, um die Verbindung nach Frankfurt entscheidend zu verbessern“, ergänzt Niederdorfeldens Bürgermeister Klaus Büttner.  Die Präsentation der Machbarkeitsstudie kann im Internet unter www.hanau.ihk.de/seilbahn abgerufen werden.   +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine