Toleranz auf Rädern:

„Radsternfahrt“ nach Wächtersbach im Gedenken an Anschlag auf Flüchtling

Wie hier beim „Fest für Demokratie und Toleranz“ in Gelnhausen werben Jutta Sextro und Eva Bonin (stehend v.l.n.r.) am 24. Juli auch auf dem Wächtersbacher Messeplatz für ein friedliches Miteinander - Foto: privat


Samstag, 10.07.2021

- Das parteiübergreifende „Integrationsbündnis 22. Juli“ ruft am Samstag, 24. Juli 2021, zu Teilnahme an Radsternfahrt in die Messestadt auf.

„Als am 22. Juli 2019 in der Wächtersbacher Industriestraße auf einen Wächtersbacher geschossen wurde, war das mehr als nur ein Anschlag auf einen jungen Flüchtling. Es war ein Anschlag auf unsere zivilisierte Gesellschaft“, sagt Eva Bonin als eine der Organisatorinnen der Veranstaltung. Sie gründete kürzlich mit mehreren Mitstreitern das regionale „Integrationsbündnis 22. Juli“, welches den Jahrestag des Anschlags zum Anlass nimmt, ein öffentliches Symbol für Integration und ein friedliches Miteinander zu setzen. Bonin erklärt weiter: „Der Anschlag passierte in Wächtersbach, der Attentäter kam aus einer Nachbargemeinde. Das zeigt: Extremismus ist eine Herausforderung, die nicht an Stadtgrenzen endet. Deswegen ist die Sternfahrt ein Angebot an alle Menschen des Main-Kinzig-Kreises, mit einer Radtour Flagge für das gute Miteinander zu zeigen.“

Bei der Radsternfahrt starten die Teilnehmer individuell von zu Hause oder in Interessensgruppen und planen ihre Radtour so, dass diese um 11 Uhr den Wächtersbacher Messeplatz erreicht. Dort hat das Integrationsbündnis für die Teilnehmer eine überparteiliche Kundgebung mit Live-Musik und hochkarätigen Rednern vorbereitet. So haben die Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU), Heinz Lotz (SPD) und Jan Schalauske (Die Linke) sowie der Bundestagsdirektkandidat Knut Kiesel (Die Grünen) zugesagt. Für die Stadt Wächtersbach sprechen ein Vertreter des Bürgermeisters sowie der Wächtersbacher Stadtverordnetenvorsteher Jan Volkmann. Darüber hinaus werden von der Gelnhäuser Initiative „Hand auf´s Herz“ Alexander Schopbach und Julia Hott sowie die Frau des Wächtersbacher Anschlagsopfers das Wort ergreifen. Stadtverordnetenvorsteher Volkmann betont: „Ich habe mich der Sache angeschlossen, weil ein regionales und überparteiliches Bündnis dahintersteht und hoffe, dass sich auch noch ein Redner der FDP finden wird. Die Einladung steht.“

Das „Integrationsbündnis 22. Juli“ ist ein Zusammenschluss von Personen aus dem Main-Kinzig-Kreis. Die Initiative ging von den Ortsverbänden der Grünen in Biebergemünd, Wächtersbach und Maintal aus. Seitdem haben sich die Gelnhäuser Initiative „Hand auf´s Herz“, mehrere regionale Vereine wie der Radfahrverein Biebergemünd, der SV Melitia Aufenau, die Naturfreunde Offenbach oder der Wächtersbacher Ausländerbeirat angeschlossen. „Unsere Initiative ist ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis und weiterhin auf der Suche nach neuen Unterstützern.“, lädt Eva Bonin weitere Interessenten ein, sich bei ihr unter eva-bonin@t-online.de zu melden. Aktuelle Informationen gibt es auf der im Aufbau befindlichen Internetseite www.integrationsbündnis.de. Für die Radsternfahrt am 24. Juli hofft Bonin auf viele Teilnehmer: „Selbstverständlich können sich alle auch mit der Bahn oder mit dem Auto auf den Weg nach Wächtersbach machen. Je mehr wir sind, desto besser ist das öffentliche Zeichen.“

Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter https://www.integrationsbündnis.de/. (pm)


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