"Ich will immer mehr lernen"

So funktioniert Integration: Ali Naseri (33) absolviert Lehre bei Jökel Bau

Ali Naseri fühlt sich bei Jökel pudelwohl. - Foto: Bensing & Reith


Dienstag, 13.07.2021

- SCHLÜCHTERN - Ali Naseri ist Afghane, verbrachte aber nur wenige Jahre in seinem Heimatland. Mit seiner Familie ging er als Kind in den Iran, wo er in der Hauptstadt Teheran aufwuchs. Doch Ausländer sind laut Ali Naseri im Iran nicht sehr wohlgelitten. „Die Regierung geht schlecht mit Migranten um“, sagt er.

So fasste Naseri den Entschluss, mit Frau und Tochter nach Deutschland zu fliehen. Das war im Jahr 2019. In seiner neuen Heimat hat er sich etabliert. Er spricht passabel Deutsch. Und er absolviert beim Schlüchterner Unternehmen Jökel Bau eine Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter. Hat er diese abgeschlossen, hängt er ein drittes Lehrjahr dran und ist dann – bei erfolgreich absolvierter Prüfung – Maurer.

"Die beiden Chefs sind klasse"


Die erste Station der Naseris in Deutschland war Hanau, weiter ging es auf den Hof Reith nach Schlüchtern. Nach einem halben Jahr bei der Aqa GmbH, der Ausbildungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Main-Kinzig-Kreises, kam Naseri zu Jökel Bau. Zwei Monate lang absolvierte er dort ein Praktikum, ehe ihm die Jökels einen Lehrvertrag anboten. „Die Kollegen sind total hilfsbereit und gehen freundlich mit mir um. Und die beiden Chefs sind klasse“, sagt Naseri über seinen Arbeitgeber. Jökel Bau ist in den Bereichen Rohbau, Tiefbau, Bauträger und schlüsselfertiges Bauen tätig.

18 bis 20 Wochen im Jahr verbringt der mittlerweile 33-Jährige nicht bei Jökel, sondern an der Lehrbaustelle, die den offiziellen Namen Baubildungszentrum Osthessen Standort Schlüchtern trägt. Hier ist Stefan Maul der Ausbildungsleiter Naseris. „Er ist teamfähig, erfahren und unterstützt mit seiner Lebenserfahrung die anderen Lehrlinge, die ja deutlich jünger sind als er“, sagt Maul. Auch fachlich sei Naseri top. „Er ist das Paradebeispiel für gelungene Integration.“ 60 junge Männer und Frauen üben ihre Berufe zurzeit an der Lehrbaustelle in Schlüchtern. „Es dürfen gerne mehr werden“, betont der Ausbildungsleiter: „Das Bauhandwerk sucht immer Leute, gerne auch mit Migrationshintergrund.“

Wo sich Chancen eröffnen


Stefan Jökel, gemeinsam mit seinem Bruder Peter Geschäftsführer bei Jökel Bau, freut sich jedenfalls sehr über das Engagement und die Fortschritte von Ali Naseri: „Es ist uns wichtig, dass Menschen die Möglichkeit bekommen, in Deutschland Fuß zu fassen. Wir sind der Überzeugung: Neben der Sprache ist die Arbeitsstelle zentraler Bestandteil für eine gelungene Integration. Deshalb versuchen wir, Geflüchteten diese Chance zu bieten.“

Ein Musterbeispiel sei auch der Jökelaner Tareq Al-Sulaimany: „Er arbeitet bei uns als Hochbaufacharbeiter und ist vor sieben Jahren aus dem Irak nach Deutschland geflüchtet“, erläutert Stefan Jökel: „Mittlerweile ist er unser Integrationsbeauftragter und hilft anderen dabei, sich bei uns schnell zurecht zu finden.“

Ali Naseri ist auf dem besten Weg, eine ähnliche Karriere wie Tareq Al-Sulaimany hinzulegen. Seine Ziele: „Ich möchte die Ausbildung erfolgreich abschließen und mich immer weiter weiterbilden und immer mehr lernen.“ Und eines steht auch für ihn fest: „Ich möchte gerne dauerhaft bei Jökel bleiben. Das ist eine tolle Firma.“ (pm) +++

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