Bis weit in den August

DRK-Hessen mit 715 Kräften in Hochwassergebieten im Einsatz

Viel Sperrmüll aus den Häusern liegt auf einer Straße des Ortsteils. Nach mehreren Tagen dürfen die Bewohner des vom Hochwasser besonders stark getroffenen Ortes wieder in ihre Häuser. - Foto: picture alliance/dpa | David Young


Sonntag, 25.07.2021

REGION - Seit 15. Juli helfen und halfen 715 DRK-Einsatzkräfte aus Hessen in den vom Hochwasser betroffenen mitteldeutschen Regionen. Damit stellt das DRK aus Hessen das größte Rotkreuz-Kräftekontingent neben denen aus den betroffenen Bundesländern. Sie stellen sich auf einen Einsatz bis weit in den August ein. In Nordrhein-Westfalen ist der hessische DRK-Einsatz mittlerweile beendet.

Am 23. Juli sprangen kurzfristig 18 Einsatzkräfte der DRK-Wasserwacht ein, um in der DRK-Landesverstärkung Fritzlar 9,5 Tonnen Sand in Sandsäcke zu füllen. Sie werden gebraucht, um im Raum Koblenz die bereits frei gepumpten Keller zu schützen, da stärkerer Niederschlag am Wochenende vorhergesagt wird.

Schnelleinsatzgruppen und Betreuungszüge kehren zurück

Das Land Hessen hat die Einsätze der landeseigenen Katastrophenschutz-Einheiten mit 12 Schnelleinsatzgruppen-Transport und 6 Betreuungszügen zum 24. Juli in Rheinland-Pfalz beendet. Die rückkehrenden Einsatzkräfte erhalten eine zweitägige Regenerationszeit sowie psychosoziale Gesprächsangebote durch DRK-Facheinsatzkräfte.

Schnelleinsatzgruppen sind speziell ausgebildet für Großschadensereignisse und stehen mit fachlich ausgebildeten ehrenamtlichen Personen sowie Material und Rettungsmitteln kurzfristig zum Transport von liegenden Patienten (z.B. Verlegung zwischen Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen) zur Verfügung.

Hessische DRK-Logistik zur Stabilisierung der Hygiene

Zur Stabilisierung der prekären Sanitär- und Hygieneverhältnisse im Landkreis Ahrweiler wird in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Ahrweiler ein WASH-Konzept (Water, Sanitation and Hygiene) implementiert. Die DRK-Landesverstärkung in Fritzlar hat seine Verwaltungs- und Einsatzkräfte verstärkt und wickelt Logistikaufträge und LKW-Transporte, wie bspw. 2 Wechselbrücken LKW für die Trinkwasserausgabe, nach Rheinland-Pfalz ab. Ergänzend hinzu kommen Transporte von Sanitärcontainern, Bierzelt-Garnituren und die Errichtung von WASH-Komponenten.

Seit 23. Juli ist eine hessische DRK-Technik-Einheit am Flugplatz Mendig im Einsatz. Sie unterstützen bis 26. Juli beim Aufbau eines Verpflegungszeltes in Mendig.

DRK-Trinkwasserversorgung im Raum Ahrweiler

Die 19 nordhessischen Rotkreuz-Einsatzkräfte sorgen seit 6 Tagen für frisches Trinkwasser in den Orten Sinzig, Ahrweiler und Altenahr. Sie haben sechs Trinkwassertanks (4 x 3.800 Liter-, 2 x 7.000 Liter-Tanks) mit insgesamt 20 Ausgabestellen aufgebaut und sorgen fortlaufend für Nachschub an frischem Trinkwasser. Allein an einem Tag werden 60.000 Liter Trinkwasser verteilt.

Unterstützung bei Suchdienstarbeit

15 hessische DRK-Einsatzkräfte aus Hochtaunus, Frankfurt, Gießen und dem Lahn-Dillkreis haben das Kreisauskunftsbüro im Einsatzort Bengen im Landkreis Ahrweiler verstärkt. Es wurden bereits 4.000 Meldungen bearbeitet. Das voraussichtliche Einsatzende ist am 25. Juli geplant, danach werden sie von Kolleginnen und Kollegen aus Rheinland-Pfalz abgelöst.

Das DRK-Kreisauskunftsbüro ist die zentrale Auskunftsstelle für Angehörige und Freunde, die in Großschadenslagen vermisste Personen suchen.

Fachkräfte der DRK psychosozialen Notfallversorgung seit 17. Juli

22 DRK-Fachkräfte für psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) aus Hessen waren vom Bereitstellungsraum Nürburgring aus seit 17. Juli im Einsatz. PSNV-Fachkräfte helfen ehrenamtlich Betroffenen und Einsatzkräften bei der ersten Verarbeitung des Erlebten. Die seelische Belastung der Bevölkerung in den Katastrophenregionen ist sehr hoch.

Nach Ablösungen werden die Rotkreuzler noch bis zum 30. Juli vor Ort unterstützen und die Übergabe der aufgebauten Strukturen an lokale Kräfte vorbereiten. (pm) +++

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