Nach erfolgreicher Personensuche in Nidderau: Rettern fällt Stein vom Herzen
Dienstag, 27.07.2021
NIDDERAU - „Ein Menschenleben zu retten, ist ein unbeschreibliches Gefühl“, äußert sich Nidderaus Stadtbrandinspektor Christopher Leidner sichtlich erleichtert einen Tag nach der erfolgreichen Personensuche. „Aber es ist genau dieser Grund, warum wir alle bei der Feuerwehr sind“. Sein Stellvertreter Markus Müller ergänzt, dass sich die Hoffnung und Hartnäckigkeit gelohnt hätten.
Am Freitagnachmittag kam ein 81-jähriger Mann aus Nidderau-Ostheim von seinem Waldspaziergang nicht zurück (KINZIG.NEWS berichtete). Seine Familie war sofort besorgt, handelte richtig und verständigte umgehend die Polizei. Noch am selben Abend wurde bis spät in die Nacht mit Hunden und einem Hubschrauber nach dem Vermissten gesucht. Am Samstag erfolgte dann eine enge Absprache zwischen Polizei und Feuerwehr, in deren Zuge die Feuerwehr um Amtshilfe bei der Absuche gebeten wurde.
Das immerhin fast 13 Quadratkilometer große Waldstück bei Ostheim sollte nun systematisch und koordiniert durchsucht werden. Rund 175 Einsatzkräfte der Feuerwehr Nidderau und Altenstadt sowie der Rettungshundestaffel Main-Kinzig durchsuchten fast acht Stunden lang das Waldgebiet zunächst erfolglos ab. Da noch einige Stellen fehlten, wurde am Sonntagmorgen die Suche weiter fortgesetzt. Hierbei wurden nun auch die Feuerwehren aus Hammersbach und Limeshain hinzugezogen. Rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr Nidderau starteten, zwei Nächte nach dem Verschwinden, wieder die beharrliche Suche.
"Er lebt"
Es war 12:45 Uhr, als die erlösende Mitteilung kam: Der Vermisste
wurde von den Einsatzkräften aus Nidderau im Wald gefunden - er lebt.
„Als dieser Funkspruch kam, hatten wir alle Gänsehaut“, erinnert sich
Leidner. Der verletzte Senior wurde von der Feuerwehr aus dem Wald
gerettet und an den Rettungsdienst übergeben.
Erleichtert und
unendlich dankbar zeigten sich die Angehörigen „Wir möchten allen
Helfern einfach nur danken. So viele Menschen haben mitgeholfen,
unzählige Nachrichten haben uns erreicht, jeder hat mit uns gebangt -
wir sind einfach nur glücklich“, so die Familie, die sich auf diesem Weg
bei allen Helfern bedanken möchte.
Ein Stein vom Herzen gefallen
Nidderaus
Bürgermeister Andreas Bär, der sich ständig bei der Einsatzleitung der
Feuerwehr auf dem Laufenden hielt, war bewegt „Ich glaube, uns allen ist
ein Stein vom Herzen gefallen. Unsere Stadt kann stolz auf die
zahlreichen Helfer von Feuerwehr, Polizei, Hundestaffel, Rotes Kreuz und
den unzähligen Mitmenschen aus der Bevölkerung sein“, betont er.
„Wirklich
jeder hat in irgendeiner Weise mitgeholfen“, bekräftigt
Stadtbrandinspektor Christopher Leidner. Ein örtlicher Bäcker, ein
Lebensmittelmarkt, ein Getränkehändler und das DRK Nidderau versorgten
selbstlos und innerhalb von kürzester Zeit die Einsatzkräfte mit
Getränken und Speisen. „Auch das ist wichtig und wird im Hintergrund mit
organisiert.“ (pm/sh) +++