Künstlern eine Plattform bieten

Skulpturen, Installationen, Provokationen: "Kunst in der Natur"-Festival eröffnet

Das KulturWerk 2010 hat mal wieder die Naturlandschaft in Hutten-Heiligenborn verändert. - Fotos: Walter Dörr


Montag, 02.08.2021
von WALTER DÖRR

SCHLÜCHTERN - Das KulturWerk 2010 hat mal wieder die Naturlandschaft in Hutten-Heiligenborn verändert. Mittlerweile zum neunten Mal findet das LandArt-Kunstprojekt entlang eines Kunstpfades von und bis zum Bergrestaurant statt. Künstler aus Schlüchtern, Gelnhausen, Hanau, Fulda, Darmstadt, Frankfurt, Olpe, Köln und Karlsruhe präsentieren die unterschiedlichsten Skulpturen, Installationen oder Provokationen und laden die Besucher zum Betrachten, Bestaunen und nachdenklichen Verweilen ein.

„Das Kulturwerk Bergwinkel wurde 2010 mit dem Ziel geschaffen, die hier lebenden Künstler (Bildende Künstler, Musiker, Theaterleute) und Kulturvermittler (Cineasten, Gourmets) zu vernetzen sowie die Kulturszene farbiger zu gestalten. Eine Besonderheit des Kulturwerks ist es, den Künstlern eine Plattform zur Verfügung zu stellen, um gemeinsame spartenübergreifende Projekte entstehen zu lassen,“ so beschreibt Arnold Pfeifer, der mit Monica Opsahl und Gerwin von Monkiewitsch den aktuellen Vereinsvorstand bildet, die einstige Idee.

Engagierte Einzelpersonen und Institutionen bildeten die Grundlage der Aktivitäten der eigenständig und professionell im Kunst- und Kulturbereich tätigen Mitstreiter. Die Aktiven, die den Jahresbeitrag zahlen, den sie für angemessen ansehen, gestalten die jährliche Arbeit ehrenamtlich. Natürlich ist man offen für neue „Mitgestalter“, von denen nur Begeisterung für Kultur erwartet wird. Alles andere sei erlernbar. Es gibt auch die Möglichkeit, als Fördermitglied die Arbeit langfristig finanziell zu unterstützen – unter Verzicht eines Stimmrechts.

Wo es eine Menge zu entdecken gibt

Mittlerweile zum neunten Mal findet das LandArt-Kunstprojekt entlang eines Kunstpfades von und bis zum Bergrestaurant statt.
Mittlerweile zum neunten Mal findet das LandArt-Kunstprojekt entlang eines Kunstpfades von und bis zum Bergrestaurant statt.

Vorsitzender Arnold Pfeifer kam mit dem Wiener Masken- und Musiktheater 1992 nach Schlüchtern und leitet Theatergruppen und Theater-AGs an Schulen im Bereich Schlüchtern-Fulda. Mit dem KulturWerk ist er von Anfang an verbunden, da ihm die Kulturarbeit im Bergwinkel sehr am Herzen liegt. „Es lohnt sich auf jeden Fall, den Kunstparcours in Hutten-Heiligenborn abzugehen und dort eine Menge Dinge zu entdecken,“ wirbt Pfeifer. Den Kunstpfad 2021, der noch bis September täglich geöffnet ist, gestalten die Künstler Jens Grundschock, Nicole Jänes, Lars Tae-Zun Kempel, Klaus Kleine, Martin Kohlhepp, Anne von Monkiewitsch, Anne von Monkiewitsch mit Schülerinnen und Schülern der Henry-Harnischfeger-Schule Bad Soden-Salmünster, Gerwin von Monkiewitsch, Hannes Metz, Werner Obländer, Katrin Paul und Peter Schäck. Manche sind erstmal in Hutten vertreten, andere sind schon mehrmals dabei gewesen.

Im Rahmen des Kinderkultursommers entstand unter Leitung von Annette Droste und Sandy Jaschik ein Zeitspuren-Objekt. Finia Bröcker (11 Jahre), Jeremias Dänner (13 Jahre), Jennifer Dankert (13 Jahre), Naina Hofmann-Happ (13 Jahre), Finnja Jaschik (11 Jahre), Annika Jaschik (14 Jahre), Jonah Jaschik (6 Jahre), Marlene Kaientz (13 Jahre), Mathilda Kirchner (13 Jahre), Hennes Kirchner (9 Jahre), Brandon Kratz (13 Jahre), Elea Neubert (13 Jahre), Julia Sadowski (14 Jahre), Anna Schlachter (5 Jahre) und Marleen Schneider (11 Jahre) erzählen an einer langen weißen „Spur“ die Erdgeschichte. Die Etappen-Schilder haben die Kinder selbst bemalt (auf der Rückseite sind geschichtliche Erläuterungen) und wer von den jugendlichen Besuchern möchte, kann weitere Schilder bemalen.

Auch Anne von Monkiewitsch hat mit 24 Schülerinnen und Schülern einer 10. Klasse der Henry-Harnischfeger-Schule Bad Soden-Salmünster eine Kunstinstallation hergestellt. Unter dem Thema „Was wollt ihr aus eurem Leben vertreiben“ schufen sie Vogelscheuchen mit entsprechender Kleidung und Schildern, auf denen steht, was sie in der Corona-Pandemie vertreiben wollen. Die „Wünsche“ reichen von Corona, Rassismus, Hass, Krieg, Armut, Gewalt über allerlei mögliche Krankheiten bis zu dem üblichen Mathematik-Schüler-Problem, Stress oder einer Spinnenphobie.

Vom Kunstvirus befallen

Zur offiziellen Eröffnung des diesjährigen Kunstpfades waren neben den Künstlern auch Kunstinteressierte und erwartungsvolle Neugierige gekommen. Mit einem „Hallo Leute“ hieß Arnold Pfeifer die Gäste willkommen. Wie er sagte, seien die Ausstellungen zum neunten Mal von Gerwin von Monkiewitsch organisiert worden. Der stellte fest, dass alle positiv und vom Kunstvirus befallen seien. Dieser übertrage sich, ohne viel zu machen. Einige der Gäste habe es schon erwischt und sie verspürten Wohlbefinden und Lebensfreude, scherzte er in Anlehnung an die noch immer kursierenden Corona-Pandemie. Den höchsten Inzidenzwert würden die Veranstalter und Künstler freuen.

Von Monkiewitsch stellte die Künstler namentlich vor, die sich an dem diesjährigen Kunstpfad beteiligen. Das Trio Juiletta (Deff Ballin, Annette und Christophe Scykulla) umrahmten die Eröffnung und begleiteten die anschließende Führung musikalisch. Mit dem Nancy Sinatra-Hit „These Boots Are Made for Walkin'“ live und unplugged von den drei Vollblutmusikern gespielt ging die Tour los. Vor ihren jeweiligen Objekten erzählten die Künstler, was sie ausstellen und welche Assoziation sie hatten. Die meisten Ausstellungsstücke sind über einen geschotterten Flurweg zu erreichen, zu manchen Objekten muss man erst durch kniehohen Trockenrasen trampeln.

Am 28. und 29. August sind jeweils um 15 Uhr besondere Führungen mit Tanzeinlagen geplant. Ein weiteres Aktionswochenende im September findet mit Detlef Heinichen aus dem Theatrium Steinau statt. Infos im Internet unter kulturwerk2010.de. +++

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