Hut ab vor Hanaus erfolgreichstem Kampfsportler
Donnerstag, 12.08.2021
HANAU - Eigentlich war das Ganze als traditionelles Sommerfest der Fighter des Kampf- und Sportclubs Hanau (KSC) deklariert worden. Dass daraus eine große Ehrungsfeier und Verbeugung vor dem erfolgreichsten Kampfsportler Hanaus wurde, konnte vor allem dieser nicht ahnen: Simon Roiger wurde von seinen Vereinskollegen und Offiziellen des Ju-Jutsu-Verbandes mit allen Ehren aus seiner aktiven Wettkampfzeit verabschiedet. Ebenfalls geehrt wurde der langjährige Erfolgstrainer Eduard van Thurenhout aus Frankfurt, der offiziell den 6. Dan und damit die Großmeisterwürde erhielt.
Die Überraschungsfeier im Gewölbekeller und Biergarten von Schloss Philippsruhe hatten Jens Gottwald und Kevin Crichton mit Unterstützung von Schlossgastronom Thorsten Bamberger organisiert. Der KSC verabschiedete damit einen Mitstreiter aus der aktiven Zeit, der so erfolgreich wie bisher kein anderer Kampfsportler die Farben Hanaus auf nationaler und internationaler Ebene vertreten hat. Sechs Medaillen hatte Simon Roiger im Lauf seiner Karriere bei Weltmeisterschaften errungen, achtmal wurde er in seiner Klasse Deutscher Meister, bei Europameisterschaften und Turnieren auf nationaler und internationaler Ebene schaffte er immer wieder einen Platz ganz oben auf dem Treppchen.
Alles begann in der Sportklasse der Lindenauschule
Seine außergewöhnliche Karriere hatte Roiger als Elfjähriger in der Sportklasse der Lindenauschule begonnen. Hier entdeckte Hanaus Erfolgstrainer Jens Gottwald das Talent des Jungen und begeisterte ihn für den Kampfsport. Bereits mit 13 Jahren belegte er 2005 bei den German Open den ersten Platz und im Jahr darauf begann seine internationale Karriere bei den Flämisch Open in Belgien, wo er in der Klasse U15 den ersten Platz belegte.
Danach folgten dann Erfolge auf Erfolge bei
Deutschen und Europäischen Meisterschafen, bei Weltmeisterschaften sowie
bei nationalen und internationalen Turnieren in allen Teilen der Welt, zum
Beispiel in Frankreich, Russland, Kolumbien, Slowenien, Italien und Polen. Über 40
Medaillen hat Roiger für seine Erfolge erhalten, 13 Jahre lang hat er
als Mitglied im Bundeskader die deutschen Farben auf der internationalen
Bühne vertreten.
Die Kampfkunst, bei der es darum geht, einen
Gegner schachmatt zu setzen, ohne ihn zu verletzten, habe ihm auch viel
für sein Leben gegeben, so Simon Roiger. Disziplin, der Respekt vor dem
Anderen, die Einhaltung festgelegter Regeln seien nicht nur beim
Ju-Jutsu wichtig. Zudem habe er viele Freunde vor Ort, aber auch in
anderen Ländern gefunden.
"Ohne Jens Gottwald hätte ich das nie geschafft"
„Ohne
Jens Gottwald hätte ich das nie geschafft“, lobte Roiger den Hanauer
Erfolgstrainer, der schon viele Kampfsportler an die nationale und
internationale Spitze gebracht hat. Gottwald wiederum hatte in einem
Magazin, das Günther Gottlieb im Auftrag des KSC erstellt hatte und die
sportliche Karriere Roigers in Wort und Bild dokumentierte, noch auf
eine Besonderheit hingewiesen. So wie er selbst in den aktiven Jahren
sei auch Simon Roiger in der Schwergewichtsklasse gestartet. „Dadurch
konnte ich ihn vor den Fehlern bewahren, die ich früher gemacht habe“,
so Gottwald schmunzelnd. Ein herzliches Dankeschön gab es auch für die
PhysioAktiv und Fitness Factory Hanau, die den erfolgreichen Sportler
jahrelang betreut haben.
Jetzt freut sich Simon Roiger auf mehr Freizeit, die der junge Vater vor allem mit Frau und Tochter verbringen will. Der „KSC-Familie“ werde er auch als Nicht-Aktiver auf jeden Fall treu bleiben. Die wiederum bedankte sich bei einem beliebten und erfolgreichen Sportkameraden, der für seine Leistungen mit dem 2. Dan ausgezeichnet wurde. (pm)