Was schwebt denn da? Tiny House fliegt an Kran zum Garten herein

GELNHAUSEN - 5:00 Uhr morgens und ein Schwertransport rollt durch die engen Straßen von Gelnhausen-Hailer, an den Fenstern stehen die Nachbarn und verfolgen das seltene Spektakel. Für Familie Ritzel ein ganz besonderer Mittwochmorgen, denn sie bekommen ein Tiny House geliefert, welches schon am Vormittag in ihrem Garten seinen Platz gefunden hat. 

35 Quadratmeter bezugsfertig innerhalb eines Tages - das verspricht das Tiny House seinem künftigen Besitzer. Nach dem Transport und dem Aufstellen werden noch letzte Arbeiten ausgeführt, bevor die Umzugskartons Einzug halten dürfen. "Wir machen jetzt nur noch Kleinarbeiten, wie das Verfugen des Bades. Das geschieht erst hier vor Ort, um Risse während des Transports zu vermeiden, auch die Elektronik wird nun angeschlossen. Heute Abend ist dann alles bereit", berichtet Johann Winkinstern. Er ist seit fünf Jahren selbstständig und baut mit seiner Firma Saunen und Tiny Houses. Deren Transport ist meist eine große Herausforderung: "Es musste ein 160 Tonnen Kran anrücken, da wir das Tiny House über das Wohnhaus der Familie Ritzel schwenken mussten - auch die Straße wurde für den Schwertransport teils gesperrt. Das ist natürlich auch für die Nachbarn interessant, es gab viele Schaulustige und ist ein riesiges Event, wenn ein Haus durch die Luft schwebt."

"Trend geht zu kleinerer Wohnfläche"

Vor allem bei der Altersgruppe 60 Plus seien die kleinen Häuschen besonders beliebt. "Der Trend geht dahin, auf kleinere Häuser auszuweichen. Häufig auch, um Kosten und Aufgaben zu sparen, die größere Immobilien mit sich bringen", so Johann Winkinstern im Gespräch mit KINZIG.NEWS. Wer sich ein solches Tiny House anschaffen möchte, dem stehen nicht viele Hürden im Weg: "Vorab sollte sich ein Architekt den Bebauungsplan anschauen. Wenn weitere Bebauung möglich ist, müssen nur die Grenzen zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden."