Weltrekord Nummer Vier für Dirk Leonhardt

Mit einem 100 Meter Sprint unter Wasser ins Buch der Rekorde

Für Dirk Leonhardt ist es bereits der vierte Weltrekord - Fotos: Tobias Rehbein


Sonntag, 22.08.2021

HANAU - Dirk Leonhardt steht am Beckenrand des Heinrich-Fischer-Bads in Hanau und kann nicht ganz glauben wie schnell dieser Weltrekordversuch schon wieder vorbei ist. „Normalerweise bin ich Tage, Wochen oder sogar Monate unterwegs für meine Weltrekorde, heute war es in weniger als drei Minuten schon geschafft. Das ist ganz ungewohnt“, erzählt Leonhardt. Sein bisher krassestes Sportprojekt war der längste Triathlon der Welt, für den der Ausdauersportler 200 Kilometer schwamm, 5.400 Kilometer mit dem Rennrad fuhr und mehr als 1.300 Kilometer lief. Dieser Rekord war dann für den sportbegeisterten Leonhardt dann auch der Auftakt zu einer Reihe von weiteren Weltrekorden.

Triathlon Deluxe

In diesem Jahr hat Leonhardt schon den Weltrekord für den längsten Nonstop Treppenlauf im Team gemacht und auch den Weltrekord für die meisten Länder, die innerhalb von sieben Tagen mit dem Fahrrad bereist werden überboten. Beim Treppenlauf war er mit Judith Gebkea Strich mehr als 28 Stunden in Gelnhausen treppauf und treppab. Beim Radrekord fuhr er 2.100 Kilometer durch 15 Länder von den Niederlanden bis in den Kosovo. „Da hat dann nur noch ein Weltrekord gefehlt, der was mit Wasser zu tun hat.“ schmunzelt Leonhardt. „So ergänzt der Unterwasserrekord meine beiden anderen Rekorde zum „Triathlon Deluxe“ – ein ganz besonders verrückter Triathlon für dieses Jahr.

Laufen unter Wasser

„Der 100 Meter Lauf unter Wasser war für mich spannend, weil ich unbedingt noch einen Rekord im Wasser aufstellen wollte und weil es ganz einfach klang, die Zeitmarke von drei Minuten zu unterbieten.“ gibt Leonhardt freimütig zu. „Immerhin ist es vorgesehen, den Rekord mit Pressluftflasche zu absolvieren.“ Doch auch als Einsatztaucher bei der DLRG war das Laufen unter Wasser für Leonhardt Neuland. So musste der Triathlet etwas experimentieren und erstmal ein Gefühl für die richtige Technik entwickeln. „Ich war viel langsamer als gedacht und ich benötigte auch mehr Gewichte als ich das eingeschätzt hätte“, berichtet der Rekordjäger.

Im Team ist man stärker

Leonhardt konnte bei seinem Unterwasserrekord auf die professionelle Unterstützung von Poseidon-Technik Ostheimer aus Hanau zählen. „Das war Gold wert, ich bekam das technische Setup von Poseidon maßgeschneidert bereitgestellt und das hat schon beim ersten Training im Bruchköbeler Freibad perfekt funktioniert“, weiß Leonhardt die Hilfe zu schätzen.

Auch für den richtigen Grip am Boden verließ sich Leonhardt auf die fachkundige Beratung von Johanna Strasser, die das Laufwerk Gelnhausen führt. Die Absicherung der Taucher erfolgte durch meine Kameradinnen und Kameraden von der DLRG und auch bei der Rekorddokumentation halfen mir örtliche Vereine.

Eine Reihe von Regularien

Die Zeitmessung erfolgte durch Bekannte, die sich mit Zeitnahme gut auskennen bei ihren Vereinen. Da hat mich das Leichtathletikzentrum Bruchköbel (LAZ Bruchköbel) und ein Lauffreund vom Sport- und Kulturclub der Deutschen Bundesbank unterstützt. Die obligatorischen Foto- und Videoaufnahmen hat Sporttaucher Julius Jacoby vom Tauchclub Aquarius Bruchköbel (TCAB) übernommen. Und dann musste Leonhardt noch genauestens darauf achten, dass bei seinem Rekordsprint immer mindestens ein Fuß den Boden berührt – das war nämlich auch noch eine zentrale Vorgabe der Rekordrichtlinien.

Spendenprojekt für die DLRG

Und auch ein neues Spendenziel hat sich Leonhardt überlegt: „Als Familienvater ist es für mich total schockierend, wenn ich von Badeunfällen höre, bei denen Kinder betroffen sind. Das ist ein absolutes Horror-Szenario und da bin ich auch sehr vorsichtig, gerade in Badeseen, wo das Wasser nicht so klar ist wie im Schwimmbad.“ Im letzten Jahr sind laut DLRG-Statistik mindestens 378 Menschen in Deutschland ertrunken und in diesem Jahr ist die Zahl der tödlichen Badeunfälle bei Kindern sogar noch angestiegen. „Ich möchte auf die Gefahr aufmerksam machen. Die DLRG leistet einen enorm wichtigen Beitrag, um das Leben von Kindern zu retten. Ich finde, das ist eine sehr gute Sache, diese Arbeit zu fördern.“

Und dann hieß es Vollgas

Leonhardt stand unten an seiner Startlinie bereit und vom Beckenrand ertönte das Startsignal. Nach vorne gebeugt und mit möglichst kleinen schnellen Schritten lief Leonhardt die 50 Meter Bahn zu Ende, drehte am Beckenende um und lief die 50 Meter zurück. Dann musste Leonhardt nochmal umdrehen und noch einige Meter bis zur Start-Ziel-Linie einige Schritte gehen. Die Stoppuhren zeigten 2:20.11 Minuten und damit war es klar: Der nächste Weltrekord ist erreicht. Jetzt steht nur noch die offizielle Überprüfung der Rekorddokumentation durch das Rekordinstitut für Deutschland aus. (pm)

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