Das sind unsere Bundestagskandidaten (8)

Bettina Müller (SPD): "Noch viele Aufgaben, die ich umsetzen will"

Bettina Müller (SPD) - Foto: Moritz Pappert


Freitag, 10.09.2021
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS -  Am Sonntag, 26. September, stehen die Zeichen auf Bundestagswahl. Der Wahlkampf läuft zurzeit auf Hochtouren. Ein Grund für KINZIG.NEWS, den Kandidaten aus den heimischen Wahlkreisen mit zehn Fragen auf den Zahn zu fühlen. Heute: Bettina Müller (SPD, Wahlkreis 175).

KINZIG.NEWS: Was ist ihr politisches Hauptziel und ihre Überzeugung anzutreten?

Müller: "Ich bin ja seit 2013 im Bundestag zuständig für die Gesundheitsfachberufe und für die medizinische Versorgung und ländlicher Raum. Mein Anliegen ist es, weiterzumachen mit verbesserten Rahmenbedingungen für die Gesundheitsfachberufe, da haben wir noch vieles zu tun. Vor allem, dass diese besser vergütet werden und eine gute Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Und wir brauchen viel mehr Menschen, die dort arbeiten.“

KINZIG.NEWS: Welche drei Themen müssen schnellstmöglich angegangen werden?

Müller: „Ganz klar, den Klimawandel moderieren. Wir haben gesehen, wie schnell es jetzt geht durch den Weltklimabericht. Der zeigt, dass wir viel früher mit sogenannten Kipppunkten rechnen müssen. Wir merken jetzt schon, was da auf uns zu kommt durch die extremen Wetterlagen. Deshalb müssen wir ganz klar hier voran schreiten. Wir wollen Klimaneutralität bis 2045 und bis 2040 Strom vollständig aus erneuerbaren Energien beziehen, und da haben wir noch einiges vor. Wenn wir viel grünen Strom produzieren wollen, müssen wir uns intensiv damit beschäftigen und müssen auch die Leute mitnehmen.

KINZIG.NEWS: Mit welcher Partei würden sie am liebsten koalieren und mit welcher nicht?

Müller: „Die AfD schließe ich von vornherein völlig aus. Mein Herz schlägt schon auch für die Grünen, da habe ich ja auch mal angefangen. Es gibt viele Schnittstellen zwischen unseren Parteien, es ist aber bedauerlich, dass die sehr in Richtung Union geblinkt haben in den letzten Monaten, aber da kann sich ja noch was ändern.“

KINZIG.NEWS: Welche Persönlichkeit würden Sie gerne einmal treffen und warum?

Müller: „Barack Obama. Den finde ich sehr interessant und charismatisch. Wenn ich da die Chance hätte, mit dem mal eine Stunde zu plaudern, fände ich das schon sehr interessant.“

KINZIG.NEWS: Was schätzen Sie besonders am Main-Kinzig-Kreis?

Müller: „Die Vielfalt. Der Main-Kinzig-Kreis ist ja der größte Kreis in Hessen. Da hat man sowohl städtische Bereiche rund um Frankfurt herum und den ländlichen Raum. Und der Kreis ist ein wirtschaftlich sehr starker Kreis, geprägt von sozialdemokratischen Mehrheiten. Was ich besonders schätze, besonders im gesundheitspolitischen Bereich, das wir unsere Struktur selbst gestalten. Also wir haben kreiseigene Kliniken und kreiseigene Alteneinrichtungen. Das ist für Hessen einmalig.“

KINZIG.NEWS: Was ist ihre größte Stärke und ihre größte Schwäche?

Müller: „Meine größte Schwäche ist sicherlich meine Ungeduld. Meine größte Stärke ist schon, dass ich jemand bin, der begeistert von Menschen ist. Also ich habe gerne Umgang mit den verschiedensten Menschen und bin auch Teamfähig.“

KINZIG.NEWS: Was ist ihr Ausgleich zur Arbeit?

Müller: „Meine Familie ist mein Ausgleich. Ich habe zwei Kinder und vier Enkelkinder im Alter zwischen ein und acht Jahren. Die Liebe ich auch heiß und innig und da komme ich auch runter. Wenn ich da mal ein paar Türmchen gebaut habe oder ein Buch vorgelesen habe, da komme ich auch runter. Das ist für mich sehr entspannend und befriedigend.“

KINZIG.NEWS: Wie beurteilen Sie die Arbeit von Angela Merkel?

Müller: „Angela Merkel ist eine starke Persönlichkeit, die sich dadurch auszeichnet, dass sie unprätentiös ist. Sie hat sicherlich auch Fehler gemacht in ihrer 16-jährigen Laufbahn, aber das bleibt nicht aus in so einer Position. Aber sie ist sich selbst treu geblieben und hat immer das beste für das Land gewollt.“

KINZIG.NEWS: Wo steht Deutschland in 10 Jahren?

Müller: „Ich kann nur hoffen, dass diese Krisen, die wir im Moment erleben, uns auch stark machen. Corona hat gezeigt, obwohl wir die viertstärkste Industrienation der Welt sind und gute soziale Strukturen haben, ein Nachholbedarf an vielen Ecken und Enden haben. In der Digitalisierung, in der Bildung und im Bereich Klima. Wenn wir das hinbekommen, dann traue ich uns zu, dass wir es schaffen können, den Klimawandel zu bewältigen. Dann sehe ich uns in zehn Jahren, als eine Nation, die mit großen Schritten vorangegangen ist.“

KINZIG.NEWS: Warum sollten die Bürger sie wählen?

Müller: „Ich finde, ich habe keinen schlechten Job in Berlin gemacht. Ich bin gelernte Krankenschwester, studierte Anwältin. Habe im Sozialbereich viel gearbeitet. Diese Erfahrungen helfen mir, um die gesundheitspolitischen Themen in Berlin entsprechen anzugehen und einzuordnen. Ich kann nachvollziehen, wo die Probleme sind und kann da mit den Menschen gut reden und da müssen wir noch viel machen. Ich fühle mich fit genug und habe auch noch viele Aufgaben, die ich noch umsetzen will.“ 

Zur Person

Bettina Müller ist 62 Jahre alt und kommt aus Blankenbach. Sie lebt mit Ehemann, den beiden Kindern, Schwiegersohn und ihren vier Enkelkindern in einem Mehrgenerationenhaus im Flörsbachtal. Seit 2013 ist sie Bundestagsabgeordnete. Von Beruf ist sie gelernte Krankenschwester und Anwältin. Sie ist im Landesvorstand der SPD-Hessen, im Vorstand der SPD-Kreistagsfraktion Main-Kinzig, Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende ihres Ortsvereins Flörsbachtal. 

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