Unzumutbare Einreisebestimmungen

Altlandrat Karl Eyerkaufer gibt Überblick über verheerende Notlage in Beruwala

Fotos: privat


Freitag, 03.09.2021

MAIN-KINZIG-KREIS - Nun ist es schon eineinhalb Jahre her, seit der Koordinator der Beruwala-Hilfe des Main-Kinzig-Kreises, Landrat a.D. Karl Eyerkaufer, ohne jegliche Einschränkungen nach Sri Lanka reisen konnte, um vor Ort die Projekte im Partnerkreis zu koordinieren. Nach wie vor warnt die Deutsche Botschaft vor dem Risiko, das Land zu besuchen, denn verheerende Corona-Zahlen führen von einem Lockdown zum anderen mit Ausgangssperren, medizinischem Notstand und eingeschränkter Lebensmittelversorgung.

„Die Reisewarnungen, verbunden mit unzumutbaren Einreisebestimmungen, haben den Tourismus praktisch zum Erliegen gebracht, die Strände und die Sehenswürdigkeiten sind menschenleer, fast alle Hotels und Gästehäuser sind geschlossen. Unter diesen Voraussetzungen sind in naher Zukunft weder bedeutende Investitionen, noch Wachstumsimpulse in Sri Lanka zu erwarten“, erklärt Karl Eyerkaufer. Vielmehr leide ein großer Teil der Bevölkerung unter hoher Arbeitslosigkeit, ohne dass vom Staat finanzielle Hilfe geleistet werde. „Dazu kommen enorme Preissteigerungen im Lebensmittelsektor, die zu besorgniserregender Armut und Hunger bei vielen Familien führen. Deshalb konzentriert sich die Hilfe des Main-Kinzig-Kreises für die Region Beruwala mit seinen rund 400.000 Einwohnern zurzeit vor allem auf die Versorgung der armen Bevölkerung, der Kinder in den Waisenhäusern und Kindergärten mit Nahrungsmitteln“, erläutert Karl Eyerkaufer die Situation vor Ort.

Ein Lebensmittelpaket für eine Familie beinhaltet Reis, Linsen, Zwiebel, Kartoffeln, Zucker, Mehl, Fisch, Tee, Milchpulver, Bohnen, Erbsen und für die Hygiene Seifen und Zahnpasta. „Die Größe der Familie bestimmt die mengenmäßige Zusammensetzung des Pakets, das einen Wert von zirka 25 Euro hat. So konnten bis jetzt mehr als 3000 Menschen in den Armenvierteln der Region Beruwala mit Lebensmitteln versorgt werden“, bilanziert Karl Eyerkaufer.

Die beiden Mädchenwaisenhäuser „Wijesinghe Orphanage“ und „Vijitha Orphanage“ sowie die beiden Jungenwaisenhäuser der Franciscan Brothers „St. Vincent“ und „Don Bosco“ erhalten genauso regelmäßige Hilfe, wie das Waisenhaus „Mama und Papa“, für Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen.

„Die tropischen Klimaverhältnisse mit hoher Luftfeuchtigkeit, starken Monsunregen und Zyklone machen weiterhin Reparaturen an den mit Hilfe der Aktion „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“ errichteten 40 Schulgebäuden, 13 Kindergärten und bis jetzt 348 Häusern notwendig. Der Erhalt der seit 16 Jahren getätigten Investitionen steht deshalb im Vordergrund der Hilfsaktionen für den Partnerkreis Beruwala“, stellt Eyerkaufer fest.

Trotz aller Sorgen um die Menschen vor Ort gebe es auch Positives zu vermelden: „Trotz der Ausgehverbote bei den Lockdowns und der Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien durch die pandemiebedingte Schließung der Häfen gelingt es den beiden Helfern vor Ort, Mr. Irsan und Mr. Rila zusammen mit ihren Familien nach wie vor, alle Projekte und Maßnahmen der Unterstützung durch den Main-Kinzig-Kreis absolut zuverlässig und schnellstmöglich für die notleidenden Menschen in der Region Beruwala umzusetzen. Die umfangreichen Berichte und zahlreichen Bilder an die Sponsoren beweisen den großen Einsatz und verpflichten uns zu einem großen Dank. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich Sri Lanka in absehbarer Zeit wieder öffnen kann, damit ich zusammen mit den Unterstützern Ursule Conen, ehemalige Kreistagsabgeordnete und Matthias Zach, Kreisbeigeordneter a.D. weitere Hilfsmaßnahmen vor Ort in die Wege leiten kann“, so der Altlandrat Karl Eyerkaufer. (pm)

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