Bischofskonferenz in Fulda

Von Missbrauchs-Aufarbeitung bis zur Segnung homosexueller Paare

Coronabedingt werden die Bischöfe auch 2021 im Stadtschloss tagen. - Archivfotos: KN/Martin Engel


Mittwoch, 15.09.2021
von FINN RASNER

FULDA - Die katholische Kirche hat definitiv schon leichtere Zeiten erlebt. Nicht zuletzt der Umgang von Erzbischof Rainer Maria Woelki mit Missbrauchsfällen im Bistum Köln hat für etliche Austritte gesorgt - alleine 2020 waren es rund 221.000. Der Ex-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatte dem Papst gar seinen Rücktritt als Erzbischof angeboten. Bei der Herbst-Vollversammlung mit seinen Amtskollegen, die nächste Woche in Fulda stattfindet, wird es also einiges zu besprechen geben. 

Das Themenfeld "Aufklärung und Aufarbeitung" ist einer der Schwerpunkte der Versammlung sein. Unter anderem möchte man über aktuelle Sachstände aus der Studie "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz", kurz "MHG-Studie", sprechen. Weitere Themen sind die derzeitige Lage in Afghanistan, das Verhältnis der Kirche zum Judentum und das gemeinsame Wirken gegen Antisemitismus sowie eine Neufassung der Leitlinien zur Jugendpastoral.

Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki
Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki
Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Ex-Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Ex-Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Weiteres Diskussionsthema dürfte die Segnung homosexueller Paare sein. Im vergangenen Frühjahr und Sommer hatten viele Kirchengemeinden diese durchgeführt und damit bewusst gegen Vorgaben des Vatikan verstoßen. Der Konflikt steht beispielhaft für viele Reformbewegungen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland, die oft nicht auf wohlwollen in Rom stoßen. So hat Papst Franziskus unter anderem den "Synodalen Weg", ein nach der Veröffentlichung der "MHG-Studie" eingeführtes Gesprächsformat kritisiert.

So dürfte es also nicht nur darum gehen, inwiefern die Katholische Kirche Deutschlands zu Reformen bereit ist - sondern auch darum, ob die Kirche international den selben Weg einschlagen möchte.

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