Obermeister ist zufrieden

Erfolgsquote von 78 Prozent: 65 junge Elektriker erhalten ihren Gesellenbrief

65 junge Elektriker erhalten ihren Gesellenbrief. - Fotos: Elektro-Innung Main-Kinzig


Donnerstag, 23.09.2021

MAIN-KINZIG-KREIS - Um ansprechende Leistungen entsprechend zu würdigen, ist es eigentlich nie zu spät. Diese Maxime galt jetzt auch für eine Reihe von Gesellen der Elektro- und Informationstechnik-Innung Main-Kinzig, die schon im vergangenen Jahr ihre Ausbildung beendet und ihre Zeugnisse zugesandt bekommen hatten. Wegen der Corona-Pandemie musste damals jedoch die traditionelle Freisprechungsfeier ausfallen. Doch unter den Tisch fallen lassen wollte man die Ehrung auf keinen Fall, wie der Obermeister Walter Ebert jetzt bei der Freisprechungsfeier auf der Ronneburg betonte.

Und so wurden diesmal gleich die Absolventen von drei Prüfungsrunden ins Gesellenleben verabschiedet. Von den 83 jungen Auszubildenden, die sich für die beiden Sommerprüfungen 2020 und 2021 sowie die Winterprüfung 2020/21 angemeldet hatten, bestanden 65 die Prüfung. Das entspricht einer Erfolgsquote von 78 Prozent, die nicht nur den Obermeister zufrieden stimmte.

"Wir liegen jetzt wieder im Mittel"


Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte die Branche mit einer Durchfallquote von nahezu 50 Prozent für Schlagzeilen gesorgt. „Wir liegen jetzt wieder im Mittel“, sagte Obermeister Ebert, und man konnte förmlich die Erleichterung heraushören, die in seinen Worten mitschwang. „Allen Unkenrufen zum Trotz, hat sich die Pandemie nicht negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt“, freute sich der Obermeister.

Und auch die weiteren Gratulanten des Abends zeigten sich angetan ob der guten Leistungen der Elektrobranche, in der die Anforderungen an die jungen Menschen in Zeiten von Smart Home und Energiewende so zunehmen wie in kaum einem anderen Handwerkszweig. Fast alle Gastredner betonten die Bedeutung des Elektrohandwerks für die Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft. Unter anderem übermittelten der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Stefan Füll, Landrat Thorsten Stolz und Dr. Katja Leikert Glückwünsche. Und auch die ehrenamtliche Stadträtin und ehemalige Berufsschulleiterin, Claudia Borowski, würdigte die Ergebnisse der frischgebackenen Gesellen.

Laurenz Buck glänzt mit Traumnote

Die drei Innungsbesten (v. l. n. r.): Klaus Behlke (Berufsschullehrer), Jens Eckert (3. Platz), Laurenz Buck (1. Platz), Patrick Kern (2. Platz) und Walter Ebert (Obermeister).

Die drei Innungsbesten (v. l. n. r.): Klaus Behlke (Berufsschullehrer), Jens Eckert (3. Platz), Laurenz Buck (1. Platz), Patrick Kern (2. Platz) und Walter Ebert (Obermeister).

Drei von ihnen ragten mit ganz besonderen Leistungen heraus. Laurenz Buck von der Firma eltrotec GmbH aus Rodenbach, die mit neun Azubis zu den fleißigsten Ausbildern der Innung gehört, erreichte bei seiner Prüfung 94,9 Punkte und damit eine „Eins“ – eine Note, die in der anspruchsvollen Prüfung nur ganz selten vergeben wird. Jeweils „Zwei plus“ stand bei Patrick Kern vom Ausbildungsbetrieb Gerth Elektro GmbH in Hanau sowie Jens Eckert vom Ausbildungsbetrieb Elektro Knaak GmbH & Co. KG in Hanau auf dem Prüfungszeugnis. Beide erreichten mehr als 91 Prozent. Die drei besten Lehrlinge bekamen außer ihren Prüfungszeugnissen und Gesellenbriefen auch noch Geschenke überreicht.

Wie jedes Jahr nutzte Obermeister Walter Ebert die Freisprechungsfeier der Branche auch für seine ganz persönliche Bestandsaufnahme mit Blick auf das Handwerk. Bis auf die Friseure, die als personennahe Dienstleister schwere Zeiten hinter sich hätten, habe das Handwerk die Pandemie gut überstanden, so Ebert.

Der Obermeister bezeichnete die Handwerker als die „Ameisen im Wirtschaftsgefüge“, die so manche Charte durch eine höhere Leistungsdichte und Überstunden auswetzten. Positiv stimmte ihn zudem ein Plus von 13,1 Prozent bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Dennoch: Noch immer gebe es rund 30.000 Lehrstellen, die darauf warteten, besetzt zu werden. „Der Azubimangel bedroht generell unsere Zukunftsfähigkeit. Nur mit genügend Fachkräften können der Infrastrukturausbau, Klimaschutz, die Energie- und Mobilitätswende gelingen, können wir die tägliche Versorgung sicherstellen“, mahnte der Obermeister. (pm)

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