Fakten statt Falschmeldungen

Ansteckend trotz Corona-Impfung? KINZIG.NEWS erklärt die Faktenlage

Was stimmt denn jetzt? - Symbolbilder: Pixabay


Freitag, 24.09.2021

REGION MKK - Das Coronavirus begleitet uns nun schon seit fast zwei Jahren und hält nicht nur Osthessen, sondern die ganze Welt in Atem. Das Virus wird bleiben, darin sind sich führende Experten weltweit einig. Ein Ausweg aus der Krise ist die Impfung - wie sich am Beispiel von Ländern wie Dänemark zeigt. Ist die Impfquote ausreichend hoch, können Abstandsregeln und weitere Einschränkungen, die der Kampf gegen die Pandemie mit sich bringt, fallen gelassen werden und ein normales Leben kehrt zurück.

Zu Beginn der Impfkampagne war die Knappheit des Impfstoffes ein großes Problem. Viele Menschen, die eine Impfung wollten, waren bis vor einigen Monaten noch nicht an der Reihe. In den Medien entbrannte eine hitzige Debatte über die Faktoren der Impfreihenfolge. Außerdem wurden immer wieder Fälle sogenannter "Impfdrängler" bekannt. Mit steigender Anzahl an zur Verfügung stehenden Impfdosen hat man nun das Problem, dass viele Menschen eine Impfung aktuell ablehnen oder schlicht keinen Anreiz haben einen Impftermin wahrzunehmen.

Falschmeldungen machen die Runde

Aufklärungen zur Corona-Impfung zeigen den Stellenwert und die Notwendigkeit zur Impfung. Die Impfung ist sicher, gut verträglich und bietet einen sehr guten Schutz gegen das Coronavirus. Außerdem ist die Impfung ein sozialer Akt von gesamtgesellschaftlicher Tragweite. Sie schützt nicht nur den Impfling selbst vor der Krankheit und einem schweren Verlauf, sondern sie schützt auch andere Menschen vor einer Ansteckung mit dem Virus. Leider machen Falschmeldungen auf verschiedenen Kanälen wie in diversen sozialen Medien schon seit Beginn der Pandemie die Runde. Besonders die Impfung wird dabei hitzig diskutiert. Neben diversen Verschwörungstheorien kursiert aktuell auch die Aussage, dass man trotz Impfung noch ansteckend sei. Auch die Redaktion von KINZIG.NEWS erhielt zu dieser Annahme bereits mehrere Anfragen.

Fakt ist: Vollständig geimpfte Menschen können das Virus übertragen, jedoch nur wenn sie von einer sogenannten Durchbruchinfektion betroffen sind.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt in seinem aktuellen Wochenbericht insgesamt 39.228 Impfdurchbrüche in ganz Deutschland an. Ein Impfdurchbruch wird definiert durch eine mittels PCR nachgewiesene Infektion mit auftretenden Symptomen bei einer Person mit vollständigem Impfschutz. Der Impfschutz gilt zwei Wochen nach der letzten Impfung als vollständig. Mit aktuell 52,4 Millionen in Deutschland bereits zweifach Geimpften sind Impfdurchbrüche zu erwarten gewesen. Kein Impfstoff schützt zu 100 Prozent. Somit ist es naheliegend, dass unter den Infizierten bei einer sehr hohen Impfquote auch vollständig Immunisierte sind, bei denen die Impfung aus verschiedenen Gründen keinen ausreichenden Schutz geboten hat. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch nach der Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen weiterhin einzuhalten.

So gut ist der Schutz der Impfungen 

39.228 wahrscheinliche Impfdurchbrüche wurden seit der 5. KW gemeldet. Das zeigt, dass die Impfstoffe nach wie vor sehr gut schützen. Die meisten Patienten im Krankenhaus, auf den Intensivstationen und der Verstorbenen sind leider noch nicht geimpft. Der generelle Schutz, also der Schutz vor einer Erkrankung, der Impfung liegt in der Altersgruppe 18-59 Jahre bei ca. 87 % und für die Altersgruppe ≥60 Jahre bei ca. 86 %. Der Schutz vor der Einlieferung in ein Krankenhaus ist sogar noch wesentlich höher und beträgt ca. 96 % in der Altersgruppe 18-59 J.) und bei ca. 95 % in der Altersgruppe ≥60 Jahre. Vollständig geimpfte Menschen können das Virus übertragen, jedoch nur wenn sie von einer sogenannten Durchbruchinfektion betroffen sind. Diese sind in Anbetracht der Deltavariante häufiger, aber noch immer ist das Risiko an Corona zu erkranken und es auch trotz Impfung zu übertragen deutlich reduziert.

Fazit: Damit bleibt die Impfung neben ihrer eigentlichen Schutzwirkung auch ein solidarischer Akt. Die Politik sollte in ihrer Kommunikation weniger Ängste schüren, die Menschen aufklären und motivieren. All denjenigen, die noch zweifeln, ob die Impfung für sie persönlich sinnvoll sei bleibt zu raten: Gehen Sie im Zweifel zu Ihrem Arzt und lassen Sie sich aufklären. (ab)

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