Wir haben nachgehakt

Ampel oder Jamaika? Das sagen die heimischen FDP-Politiker

Gemeinsamer Partei-Anstecker von der CDU und der SPD und Anstecker der FDP und den Grünen - Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde


Mittwoch, 06.10.2021
von MORITZ PAPPERT/STEFANIE HARTH

MAIN-KINZIG-KREIS - Eine Ampel, also Rot-Gelb-Grün? Oder doch lieber Jamaika (Schwarz-Gelb-Grün)? Fakt ist: Die Liberalen werden - wie auch die Grünen - für eine Koalition gebraucht. Nachdem die SPD die Bundestagswahl gewonnen hat, haben zunächst FDP und Grüne gemeinsam ihre Regierungsoptionen ausgelotet. KINZIG.NEWS hat bei heimischen FDP-Politikern nachgefragt, welcher Koalition sie den Vorzug geben würden.

Kolja Saß, Fraktionsvorsitzender FDP Gelnhausen:

"Ich hoffe, dass es möglich ist, eine Ampel-Koalition zu bilden. Eine Koalition mit stark verwirrten und zerstrittenen Parteien, wie sich CDU und CSU aktuell darstellen, einzugehen, führt wahrscheinlich zu einer Infektion der beiden kleineren Koalitionspartner mit diesem negativen Klima. Das würde das Land weiter bremsen.

Die SPD habe ich sowohl selbst kommunalpolitisch als auch aus Beobachtungen der Bundespolitik als zuverlässigeren Partner als die Union wahrgenommen. Die Zuverlässigkeit eines Partners überwiegt meiner Ansicht nach die inhaltliche Entfernung. Im Sinne der Sache lassen sich Kompromisse finden, in denen sich beide Seiten wiederfinden und etwas bewegt werden kann. Deshalb würde ich zum jetzigen Zeitpunkt einer Ampel-Koalition auf Bundesebene den Vorzug geben."

Henrik Statz, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Hanau. - Archivfoto: KN/Stefanie Harth

Henrik Statz, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands Hanau. - Archivfoto: KN/Stefanie Harth

Henrik Statz, Vorsitzender FDP-Stadtverband Hanau:

"Die FDP ist als eigenständige Partei in den politischen Ideenwettbewerb gegangen mit klaren Positionen. Die Schnittmenge mit den Grünen ist, dass beide für ein 'Weiter so' nicht zu haben sind. Wir werden jetzt schauen, welcher dritte Partner am ehesten dazu bereit ist, unsere Ideen zu unterstützen. Insofern gibt es eine Präferenz für Themen, nicht aber für Parteien."

Kolja Saß - Fotos: privat

Kolja Saß - Fotos: privat

Daniel Protzmann, Kreisvorsitzender der FDP Main-Kinzig:

"Für die FDP ist nicht die Frage nach dem Koalitionspartner, sondern nach den Umsetzungsmöglichkeiten unserer Inhalte wichtig. Wir wollen einen echten Neuaufbruch für unser Land. Nach den Vorsondierungen zwischen FDP und Grünen muss mit SPD und CDU ausgelotet werden, wo dafür die Chancen größer sind. Dabei kommt es auf Mut und kreative Lösungen an.

Die inhaltliche Nähe zur CDU ist scheinbar größer, andererseits haben die Wählerinnen und Wähler der SPD den Vorzug gegeben. Offenheit und Gestaltungswillen vorausgesetzt, würde ich persönlich einer Ampel mit der SPD den Vorzug geben."

Daniel Protzmann

Daniel Protzmann

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