PRESSEMITTEILUNG: Pfarrer Kasaija errichtet mit viel Unterstützung eine Krankenstation in seiner Heimat

Samstag, 02.10.2021
PRESSEMITTEILUNG:
FREIGERICHT/KITABA - „Ich hoffe sehr, dass wir die Krankenstation im Sommer 2022 eröffnen können“, sagt Pfarrer Patrick Kasaija nach seinem Heimaturlaub in Uganda. Der Pfarrer von Altenmittlau und Bernbach plant und baut seit einigen Jahren mit viel Unterstützung aus Deutschland eine Krankenstation in seinem Heimatdorf in Kitaba in Uganda auf. „Als ich im August zu Hause war, wurde ich von vielen Menschen gefragt, wann die Krankenstation endlich eröffnet wird“, erzählt Pfarrer Kasaija. „Leider hat Corona und die damit verbundenen Lockdowns alles verzögert.“
Besonders die medizinische Versorgung gerade auf dem Land und die Bildung der Kinder und Jugendlichen sind ihm eine Herzensangelegenheit. „Leider ist es bei uns immer noch so, dass Menschen an scheinbar harmlosen Krankheiten wie Grippe oder Blinddarm sterben, HIV macht viele Kinder zu Halbwaisen oder Waisen.“ Wenn die Krankenstation fertig ist, wird sie wichtiger Anlaufpunkt für rund 2.000 Einwohner von Kitaba und Umgebung sein, die dort vor allem ambulant behandelt werden sollen. „Aber es werden auch elf Betten für einen stationären Aufenthalt zur Verfügung stehen“, so Kasaija.
"Wir helfen gerne"
Während eines Vortragsabends bei der kfd Bernbach im November 2013 wurde er von Elvira Trageser, der Sprecherin der kfd Bernbach gefragt, ob es ein Projekt in Uganda gebe, dass sie finanziell unterstützen können. Da erzählte er den interessierten Frauen von seinem Plan, in seiner Heimat eine Krankenstation zu bauen. Den Frauen der kfd Bernbach war schnell klar, dass sie den Pfarrer bei seinem Vorhaben unterstützen werden. „Wir helfen gerne und suchen nach Projekten, bei denen wir auch einen persönlichen Bezug haben“, betonte Trageser. Seitdem veranstaltete die kfd zusammen mit dem Pfarrgemeinderat Bernbach immer wieder Fastenessen und Kaffeenachmittage zur Unterstützung der Krankenstation. Und auch während des Lockdowns waren sie nicht untätig und boten mit Erfolg Kuchen zum Mitnehmen gegen eine Spende an.
Immer mehr Bernbacher und Altenmittlauer interessierten sich für das Projekt und unterstützen bis heute Pfarrer Kasaija bei seinem großen Projekt. „Zu später Stunde am Pfarrfest in Bernbach saß ich mit einigen ehemaligen Messdienern zusammen und wir kamen auf mein Projekt zu sprechen“, erinnerte sich Kasaija. „Als sie sagten, 'Wir wollen Ihnen helfen', dachte ich, es sei eine Schnapsidee.“ Doch es war keineswegs eine Schnapsidee, denn seitdem waren Ann Christin und Johannes Hacker, Benedikt und Daniel Aul, Manuel Heimrich und Marc Kunzmann sehr aktiv: Unter dem Motto „Healthcare für Kitaba“ planten sie, organisierten, sammelten Spenden und machten sich vor Ort ein Bild von der Situation.
Wo tatkräftig angepackt wird
Natürlich packten sie auch schon tatkräftig mit an, denn allesamt
sind handwerklich begabt und teilweise sogar Gas- und
Wasserinstallateure. „Wir waren eine tolle Messdienertruppe und haben
schon immer gut mit unserem Pfarrer zusammen gearbeitet, deshalb ist es
uns eine Herzensangelegenheit, unseren Pfarrer in Kitaba aktiv zu
unterstützen“, so die jungen Erwachsenen. Im Sommer 2018 wurde dann der
Förderverein Healthcare for Kitaba gegründet, mit dem Zweck, Geld- und
Sachmittel zum Bau, zur Ausstattung und zur Erhaltung der Krankenstation
zu beschaffen. „Auch wenn die Krankenstation eröffnet ist, müssen die
laufenden Kosten auch finanziert werden“, so Sylvia Trageser, die erste
Vorsitzende des Fördervereins.
Fast zur gleichen Zeit wurde auch
die Batschka Stiftung auf das Projekt „Healthcare für Kitaba“ aufmerksam
und Jürgen Seidler, Stiftungsratsvorsitzender, sowie die
Stiftungsmitglieder entschlossen sich, das Projekt finanziell zu
unterstützen. „Aus dieser Zusammenarbeit mit der Batschka Stiftung wurde
ich an meinem 50. Geburtstag im Mai 2019 von Herrn Seidler mit einem
weiteren Projekt von der Stiftung überrascht“, erzählt Pfarrer Kasaija.
Sie sind auf das Schulprojekt in Mpeefu gestoßen, das von Pfarrer
Kasaijas Bruder geleitet wird. „Die Batschka Stiftung spendete 2019
einen sehr hohen Geldbetrag an die katholische Kirchengemeinde St.
Peter‘s Bwikara, womit der erste Bauabschnitt der Trinity Secondary
School in Mpeefu und in ein gemeinnütziges Ausbildungsprojekt
unterstützt wurden“, erzählt Kasaija dankbar. „Mein Freund Pfarrer
Joseph leitet dieses Ausbildungsprojekt, die jungen Erwachsenen, die im
Rahmen des Projektes eine handwerkliche Lehre machen, fertigten die
Stühle und Tische für die Schule an.“
2020 wurde auch der zweite Bauabschnitt der Schule von der Batschka Stiftung unterstützt, die zweckgebundene Spende wurde für die Bohrung und den Anschluss eines Brunnens sowie die Errichtung eines Computerraumes verwendet. Derzeit ist die Schule, die bis zu 256 Schülerinnen und Schüler aufnehmen kann, wegen des Lockdowns in Uganda geschlossen. „Viele Eltern haben großes Interesse an der neuen Schule“, so Pfarrer Kasaija. Wenn alle 256 Schulplätze belegt sind, ist ein weiterer Bauabschnitt für den Ausbau einer Oberstufe geplant.
Spenden kommen zu 100 Prozent vor Ort an
„Seit
ich in Deutschland bin, habe ich sehr viele Leute kennengelernt, die
sich für die Lebenssituation in meiner Heimat interessieren und die auch
den Menschen vor Ort helfen wollen, dafür bin ich sehr dankbar“, betont
Kasaija, der versichert, dass die Spenden zu hundert Prozent auch vor
Ort ankommen.
Ende September traf sich Pfarrer Kasaija mit den jungen Erwachsenen sowie Mitgliedern der Batschka Stiftung, des Fördervereins und der kfd zu einem Gespräch, um über die Zukunft der Krankenstation und der Schule zu sprechen. Geplant ist, dass Johannes Hacker mit weiteren Helfern im März 2022 nach Uganda fliegt, um die Elektro- und Sanitärinstallationen, mit denen sie im Februar2020 begonnen haben, fertig zu stellen.
„Leider hat Corona den ganzen Zeitplan durcheinander gebracht und der Container - voll mit Sachspenden wie Kabel, Solarmodulen, Betten, Kühlschränken und sogar einem Auto - , der bereits im Dezember 2019 per Schiff in Uganda ankam, wartet endlich darauf ausgepackt zu werden“, so Kasaija, der zum Schutz des Containers mittlerweile eine Umzäunung und ein Dach vor Ort errichten ließ. Mehr Infos unter: https://kitaba-health.de/. (pm)