Mit Unterschriftenaktion

Nach Abschiebung: Spieler des FV Steinau wollen ihren Teamkollegen zurück

Die Spieler des FV Steinau hoffen auf eine schnelle Rückkehr ihres Teamkollegen - Foto: Verein


Mittwoch, 13.10.2021
von FELIX HAGEMANN

STEINAU/STR. - Qazim Rexhepi war ein Musterbeispiel für gelungene Integration. Der Stürmer des FV Steinau hatte einen festen Arbeitsplatz, konnte seinen Lebensunterhalt ohne staatliche Hilfe bestreiten und war sozial integriert. Dennoch wurde der Kosovare vor einem dreiviertel Jahr zurück in sein Heimatland geschickt. Dort wartet er seitdem auf die Genehmigung seines Wiederreiseantrags. Unterstützung bekommt er jetzt auch von seinem Verein. 

Der vergangene Spieltag des FV stand ganz im Zeichen der Rückholaktion "Qazim Rexhepi". Der Verein hatte eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, um Druck auf die zuständigen Behörden zu machen. "Alleine am ersten Tag kamen bereits 120 Unterschriften zusammen, mehr sollen bald folgen", heißt es von Seiten des Vereins. 

Qazim spielt seit 2019 beim FV Steinau, sein bislang erster und einziger Verein. 2014 kam der Straßenfußballer nach Deutschland, heiratete eine in Steinau lebende Nordmazedonierin. Zwei Jahre später ging die Ehe in die Brüche, sein Aufenthaltsrecht erlosch. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der Stürmer, der in den letzten beiden Jahren Top-Torjäger des FV war, bis August 2020 in Vollzeit arbeitete und bereits eine Ausbildungsstelle in Aussicht hatte.  

Ende 2020 kam er mit seiner freiwilligen Ausreise einer Zwangsabschiebung zuvor.  Im Kosovo angekommen, stellte er umgehend einen Wiedereinreisantrag. In der deutschen Botschaft in Pristina liegt auch sein Ausbildungsvertrag vor. Die Ausbildung sollte eigentlich am 01.08.21 beginnen, beachtet wurde das bei der Prüfung allerdings nicht. So wartet Qazim immer noch auf ein Visum. 

Wie lange er noch auf seine Ausreise warten muss, scheint derzeit unklar. Die Ausländerbehörde in Fulda und die deutsche Botschaft in Pristina schieben sich die Verantwortung gegenseitig in die Schuhe. In Steinau hofft man nun, dass endlich Bewegung in die Sache kommt. 

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