Große Trauer um Heinz Jakob

Ehrenvorsitzender des VfR Meerholz gestorben

Große Trauer um einen tollen Menschen: Heinz Jakob ist am Dienstag im Alter von 84 Jahren gestorben. - GNZ Archiv


Montag, 18.10.2021

GELNHAUSEN - Eine gewichtige Stimme des VfR Meerholz ist für immer verstummt: Heinz Jakob, seit 2001 Ehrenvorsitzender des Vereins, ist am Dienstag im Alter von 84 Jahren gestorben.

„Er hat sich um den Meerholzer Fußball unvergessliche Verdienste erworben. Nicht umsonst und völlig zu Recht trägt das Sportgelände unseres Vereins seinen Namen – ohne Heinz Jakob gäbe es die beiden Sportplätze am Viadukt nicht, und ohne seine unermüdliche Arbeit wären sie heute auch nicht in jenem ausgezeichneten Zustand, um den uns viele Vereine der Region beneiden“, betont VfR-Vorsitzender Klaus Brune in einer Pressemitteilung. Die Gedanken aller, die es mit dem Fußball in Meerholz hielten, seien in diesen Tagen bei der Ehefrau und der Familie des Verstorbenen.

Die Geschichte des VfR Meerholz ist eng verbunden mit Heinz Jakob. Seit 74 Jahren war er Mitglied im Verein und seit 1961 in mehr oder weniger führender Position im Vorstand der Meerholzer Fußballer tätig. Auch nach seiner „Pensionierung“ nach zehn Jahren an der Vereinsspitze legte er nicht die Hände in den Schoß: Obwohl er schon 2001 als Lohn für sein Lebenswerk zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden war, kümmerte er sich bis 2013 als „Greenkeeper“ – neudeutsch für Platzwart – um die Pflege und Instandhaltung des Sportgeländes am Viadukt. Zudem war er von 2002 bis 2016 als Beisitzer im Vorstand des neugegründeten Fördervereins tätig. Seit August 1947, der „Stunde Null“ des Meerholzer Fußballs nach dem Zweiten Weltkrieg, war Heinz Jakob Mitglied beim VfR.
Das Talent war dem damals Elfjährigen in die Wiege gelegt worden. Bereits sein Vater war Fußballer und fungierte später als VfR-Vorsitzender. Auch Jakobs Mutter stammte aus einer Meerholzer Fußballerfamilie. Bereits als 16-Jähriger schnürte Heinz Jakob für die VfR- Seniorenmannschaft die Stiefel, war Torschützenkönig und ab 1961 Kapitän der ersten Mannschaft. Damit begann auch seine Vorstandstätigkeit, denn als Kapitän war er seinerzeit automatisch auch Mitglied im Spielausschuss. 1967 übernahm er den Vorsitz des Gremiums und durfte in dieser Funktion auch die bis dato größten Erfolge der Meerholzer Fußballer feiern: den Kreispokalsieg 1972 und 1973 die A-Klassen-Meisterschaft, die etwa mit der heutigen Kreisoberliga vergleichbar ist.

52 Jahre im Vorstand gewirkt

Ab Januar 1973 folgte eine 14-jährige Tätigkeit als erster Kassenwart, bevor Jakob 1987 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. Auf der Erfolgsleiter des VfR waren dann nur noch zwei Treppenstufen frei, und Jakob erkletterte in den folgenden Jahren auch noch diese Sprossen: 1991 trat er das Erbe seines Vaters an und wurde Vorsitzender des Vereins, 2001 folgte, nach dem Ende seiner aktiven Vorstandstätigkeit, die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden und das Engagement im Förderverein.

In seiner 52-jährigen aktiven Vorstandszeit wurden Heinz Jakob bereits alle zu vergebenden Sportlerehrungen des Vereins, des Kreisverbands und des Landessportbundes zuteil. Im Oktober 1997 erhielt er zudem den Ehrenbrief des Landes Hessen. 2011 benannten die Meerholzer Fußballer das in den 1970er-Jahren erstellte und Anfang der 2000er-Jahre erweiterte Sportgelände Am Viadukt nach ihm: Seitdem trägt der VfR seine Heimspiele auf der „Heinz-Jakob-Sportanlage“ aus. Bei den Meerholzer Fußballern hatte das Wort von Heinz Jakob bis zuletzt Gewicht. „Er ist im Laufe der Jahre milder und ruhiger geworden, aber nicht ruhig. Stets erwies er sich als ein Vereinsmitglied, das mit seiner Meinung niemals hinter dem Berg hielt und deutliche Worte fand, wenn es Fehlentwicklungen anzusprechen und zu korrigieren galt. Seine ohne Zweifel vorhandenen Ecken und Kanten setzte er dabei aber immer im Interesse des Vereins und des Fußballs ein“, heißt es in der Mitteilung und weiter: „Der VfR Meerholz trauert um eine gewichtige Persönlichkeit. Was aber dabei fast noch schwerer wiegt: Der Meerholzer Fußball hat einen treuen Freund sowie steten Förderer verloren und wird Heinz Jakob daher immer ein ehrendes Andenken bewahren.“

Nach dem Besuch der Volks- und Realschule begann Heinz Jakob mit seiner Lehre bei der Deutschen Bahn, wo er auch anschließend im Fahrkartenverkauf und in der Güterabfertigung tätig war, bis er in den 90er-Jahren in die Datenverarbeitung wechselte. 1960 heiratete er seine Frau Elisabeth. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Mit 60 Jahren schied Heinz Jakob bei der Bahn aus gesundheitlichen Gründen aus und konnte sich nun ganz dem Fußball und „seinem“ Verein widmen. Auch mit über 80 Jahren fieberte er mit den Spielern mit und verpasste nur selten eine Partie. Gemeinsam mit seiner Frau unternahm er aber auch viele Reisen, bevorzugt in den Süden Europas, am liebsten nach Italien. (re)

Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen.

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