Grünes Gelnhausen

Ein Baum für jeden Bürger der Stadt

Wie geht man mit dem Wald um, und sollen auch vermehrt Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden? Über diese Fragen wurde in einer Sitzung des Bauausschusses beraten. - Symbolbild: Pixabay


Donnerstag, 21.10.2021

GELNHAUSEN - Gelnhausen soll grüner werden: Unter dem Titel „Ein Mensch, ein Baum“ hat die CDU-Fraktion in einem Antrag die Neupflanzung von 24 000 Bäumen in den nächsten vier Jahren gefordert – so viele wie es Bürger in Gelnhausen gibt. Doch wo sollen sie stehen, und wie viele sollen letztlich gepflanzt werden? Zu diesen Fragen beriet sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

„Der Hintergrund ist, dass nicht sinnfrei Bäume gepflanzt werden sollen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Mario Röder. „Es soll vorher überlegt werden, ob die Bäume Überlebenschancen haben, wie man im Wald aufforstet, ob man dort etwa Flächen sich selbst über- lässt.“ Außerdem sollten Bäume ausgesucht werden, die in die Region passen.

Dies soll sich in erster Linie Revierförster Lukas Rippl für den Forsteinrichtungsplan überlegen. Dennoch sei das Ganze mit der Frage überschrieben, wie man mit dem Wald umgehen wolle, sagte Bürgermeister Daniel Glöckner. „Einen Wirtschaftswald, einen Erholungswald oder einen Naturwald?“ In Gelnhausen habe man bislang der Erholung den größten Wert zugebilligt, auf Platz zwei und drei folgen Natur und Wirtschaft. „Wir beschließen, was in zehn Jahren stattfindet, und es ist der Klimawandel, der in den Plan einfließt.“ Um weiterhin wirtschaftliche Erträge zu haben, pflanze man die Douglasie, außerdem wolle man die Gelnhäuser Edelkastanie wieder verstärkt wachsen sehen. In einem Forschungsprojekt wird derzeit untersucht, ob sie eine der Zukunftsbäume im Klimawandel sein könne, er habe allerdings noch keine Rückmeldung.

600 Bäume im Jahr


„Ich schlage vor, dass wir Bäume nicht primär im Stadtwald, sondern im Stadtgebiet pflanzen“, sagte Glöckner. Gedanken um den Wald solle sich das Forsteinrichtungswerk machen, während man in der Stadt überlegen könne, wo man Flächen dafür habe, zum Beispiel auch für Alleen. 30 000 Euro seien dafür im Haushalt vorgesehen, damit könne man, wenn man pro Baum 50 Euro rechne, 600 Stück im Jahr pflanzen. „Das sind drei pro Tag, die Waldarbeiter kommen da gar nicht dazu, das muss man entsprechend beauftragen“, so der Bürgermeister. Im Moment lasse man Karten erstellen, um zu sehen, wo es Platz gebe. Was die Fördermittel hierfür angehe, wolle er ebenfalls mit Revierförster Rippl sprechen.

Frank Bayer (CDU) bemängelte, dass die großen Maschinen, mit denen im Wald gearbeitet werde, den Boden verdichteten. Außerdem kritisierte er, dass junge Bäume bei der Anpflanzung in Plastik eingewickelt würden. „Darüber kann man sich streiten, aber gegen den Verbiss muss ein Schutz gegeben sein“, antwortete Glöckner. „Aber das muss ohne Plastik möglich sein“, erwiderte Bayer. Er regte an, eine jährliche Waldbegehung zu organisieren, begleitet von Hessen Forst und dem Revierförster, um zu sehen, was im Wald vor sich gehe.

Der Antrag zur Pflanzung der Bäume soll in einer nächsten Sitzung besprochen werden, wenn der Forsteinrichtungsplan fertig ist. (tsl)

Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen.

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