Katja Leikert (CDU): "Oppositionsarbeit ist auch eine wertvolle Arbeit"
Donnerstag, 28.10.2021
von MORITZ PAPPERT
BERLIN - Die Bundestagswahl war eine große Niederlage für die Union. Auch für Katja Leikert (CDU) lief es nicht so wie geplant, statt als Direktkandidatin zog sie gerade so über die Landesliste in den Bundestag ein. KINZIG.NEWS hat sie in Berlin getroffen und mit ihr über die aktuelle Stimmung, im Rahmen der konstituierenden Sitzung gesprochen.
„Der Bundestag hat sich mit einem erfreulichen Neustart mit Blick auf das Präsidium konstituiert“, sagt Leikert. Besonders begrüßt sie, dass jetzt vier Frauen und ein Mann im Präsidium sitzen. Auch das Parlament sei diverser und weiblicher geworden.
Die Union müsse sich jetzt in der Opposition erst einmal neu orientieren. „Für mich, als Zuständige für Europapolitik ist es aber so, dass die Beschäftigung für Europapolitik automatisch weiter läuft.“ Themen, die dort auf der Agenda stehen: Klimapolitik und den Wachstums- und Stabilitätspakt.
"Man muss schauen, wo man besser werden kann"
Katja Leikert bezeichnet die Oppositionsarbeit als eine wertvolle Arbeit „um zu zeigen, wie eine andere Opposition aussieht, als die der AfD.“ In der Union müsse nach der Wahlniederlage jetzt eine klare Aufarbeitung und Analyse erfolgen. „Wenn uns die 18-25-jährigen nicht wählen, dann muss man sich das schon noch mal genauer ansehen. Wir hatten da zwar nie die stärkste Wählergruppe, wenn aber keine Zukunft mit der CDU/CDU verknüpft wird, muss man sich schon ernsthaft fragen, was geändert werden soll.“
Zwar liege die Regierungsverantwortung jetzt bei der Ampel, man müsse aber als Partei jetzt ganz genau verschiedene Themen auf den Prüfstand stellen und schauen, wo man besser werden könne. Aus Leikerts Sicht lag die Wahlniederlage an verschiedenen Punkten. "Sicherlich hat der Kanzlerkandidat Fehler gemacht." Die Schuld aber alleine beim Kandidaten festzumachen werde einer ehrlichen Analyse aber nicht gerecht.
„Ich bin nach wie vor überzeugt, dass niemand besser Jamaica hätte verhandeln können, als Armin Laschet. Das hat aber nicht funktioniert, da wurden Fehler gemacht“, sagt die Politikerin. „Es wird also Zeit für die Opposition. Jetzt sollen die anderen mal zeigen, dass sie es besser können.“
Zusammenarbeit mit Lennard Oehl
Die Arbeit für den Wahlkreis will Leikert weiter fortsetzen. „Es wird aber jetzt nicht mehr ganz so einfach, das zu tun, was ich bisher erfolgreich versucht habe, wie der Ausbau der Bahnstrecke Hanau-Fulda oder die Nordmanische S-Bahn.“ Außerdem werde man viele Renovierungen sehen, wie im Schloss Wilhelmsbad oder Phillipsruhe. „An diese Arbeit würde ich jetzt gerne anknüpfen.“
Leikert kündigt auch an, in einigen Projekten mit Lennard Oehl von der SPD zusammenzuarbeiten. „Am Ende kann man nur erfolgreiche Wahlkreisarbeit machen, wenn man überparteilich zusammen arbeitet.“