"Besondere Kulturlandschaft": Regionalverband FrankfurtRheinMain ist beeindruckt
Freitag, 29.10.2021
MAINTAL - Die Streuobstwiesen prägen das Maintaler Landschaftsbild. Sie sind Wiege der Apfelweinkultur und ein einzigartiger Naturraum. Um zu unterstreichen, wie bedeutsam Erhalt und Pflege dieser Kulturlandschaft sind, hat der Regionalverband FrankfurtRheinMain im Frühjahr erstmals einen Wettbewerb ausgelobt. Die Auszeichnungen honorieren vorbildliches Engagement in diesem Bereich. Nun übergab Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands, die Auszeichnung Maintals als „Streuobstkommune 2021“ an Bürgermeisterin Monika Böttcher.
„Die Bewerber haben es der Jury nicht leicht gemacht“, so das Fazit von Rouven Kötter, der als Erster Kreisbeigeordneter des Regionalverbands unter anderem für das Thema „Streuobst“ verantwortlich ist. Doch an Maintal habe kein Weg vorbeigeführt, merkte er mit Hinweis auf die vielfältigen und langjährigen Aktivitäten in Maintal an, die dem Erhalt dieser besonderen Kulturlandschaft dienen. Mit der Übergabe der Urkunde auf der herbstlich bunten Streuobstwiese im Bereich der Hochstädter Weidenkaute fand die Auszeichnung vor der passenden Kulisse statt.
"Ein Wahrzeichen Maintals"
„Die Streuobstwiesen sind ein Wahrzeichen Maintals. Das gilt vor
allem für den Stadtteil Hochstadt, der auch als Hochburg des Apfelweins
bekannt ist. Unterschiedliche Akteure kümmern sich um den Erhalt dieser
besonderen Kulturlandschaft. Deshalb freut es mich besonders, dass
dieses vorwiegend ehrenamtliche Engagement durch die Auszeichnung einmal
mehr öffentlich gewürdigt wird“, sagte Bürgermeisterin Monika Böttcher
anlässlich der Preisübergabe und betonte die gute Zusammenarbeit
zwischen Verwaltung, Arbeitskreis Streuobst und
Landschaftspflegeverband.
Der ausgedehnte Streuobstgürtel um
Maintal ist Teil des größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebietes
in Hessen. Die Wiesen liefern Frischluft, geben Raum zum Träumen und
Erholen. Streuobstwiesen können aber nur bestehen, wenn Menschen sich um
sie kümmern. Die Stadt Maintal unterstützt in vielen Initiativen den
Erhalt dieser wertvollen Landschaft. Ein wichtiges Bindeglied zwischen
Verwaltung und Bürgern ist der Arbeitskreis Streuobst, der anlässlich
der Auszeichnung durch die stellvertretende Sprecherin Annika Hensel
vertreten war. Sie warb intensiv darum, dass es mehr Menschen braucht,
die sich um die Pflege der Wiesen kümmern. Ein Angebot in diesem
Zusammenhang ist das Projekt „Pflege gegen Nutzung“. Es bringt
Eigentümer von Wiesen, die sich um die Flächen nicht kümmern können, mit
interessierten Menschen zusammen, die gerne die Pflege übernehmen
würden und dafür das Obst ernten dürfen.
Das vielfältige
Engagement für die Streuobstwiesen sowie die Begleitung der
verschiedenen Initiativen durch die Stadtverwaltung beeindruckte auch
die Jury. „Maintal ist hier vorbildlich aufgestellt“, lobte Kötter und
hob dabei insbesondere den Arbeitskreis Streuobst hervor. Dieser
unternimmt mit dem Landschaftspflegeverband und mit finanzieller
Unterstützung des Landes Hessen aktuell mit einem fünfjährigen
Kartierungsprojekt eine aufwendige Bestandsaufnahme der Streuobstwiesen.
Zugleich spricht der Arbeitskreis Kita-Gruppen und Grundschulklassen
mit umweltpädagogischen Projekten an.
Als Streuobstkommune
2021 darf sich Maintal nicht nur über den Preis nebst Urkunde freuen,
sondern auch über Gutscheine für einen Tag mobile Kelter des
MainÄppelHauses sowie für eine eintägige Fortbildung ihrer Aktiven beim
Streuobstwiesenexperten Josef Weimer. „Ich hoffe sehr, dass dieser Preis
als Anreiz und Motivation gesehen wird, sich noch mehr für den Erhalt
unserer Streuobstwiesen einzusetzen“, so der Erste Beigeordnete Kötter.
Im kommenden Jahr soll der Preis erneut ausgeschrieben werden. (pm)