Bettina Müller (SPD): "FDP, Grüne und SPD stehen für einen Neuanfang"

Donnerstag, 04.11.2021
von MORITZ PAPPERT
BERLIN/MKK - Die vergangene Bundestagswahl war ein großer Erfolg für die SPD, auch für die heimische Bundestagsabgeordnete Bettina Müller. Sie setzte sich mit 30 Prozent knapp gegen den Mitbewerber Johannes Wiegelmann von der CDU im Wahlkreis 175 durch. KINZIG.NEWS hat Bettina Müller in ihrem Berliner Bundestagsbüro getroffen und mit ihr über die vergangene Wahl und die Zukunft gesprochen.
"Das ist für mich ein tolles Ergebnis. Für uns als Sozialdemokraten ist das ein schwieriger Wahlkreis, der eher konservativ geprägt ist. Deshalb freut es mich umso mehr, dass das mit dem Direktmandat geklappt hat. Dass wir es geschafft haben, an der Union vorbeizuziehen, ist sensationell", sagt Müller.
Auch die allgemeine Stimmung in der SPD sei sehr gut, "aber auch demütig." Man sei aber nicht in Euphorie verfallen. "Es war auch keine Häme im Spiel, das fand ich sehr angenehm. All das, was die CDU im Moment durchmacht, diese Phasen haben wir ja auch schon erlebt. Wir haben eine Neuaufstellung begonnen, die jetzt auch erfolgreich zum Ziel geführt hat mit dem Gewinn der Bundestagswahl. Das Ergebnis war auch ein deutliches Zeichen, dass der Zusammenhalt ein wesentlicher Faktor war", sagt die Sozialdemokratin.
49 Jusos im neuen Bundestag
Die Partei habe über alle Ebenen hinweg zusammengearbeitet. "Das ist nicht selbstverständlich und ich glaube auch, dass das ein Problem für die Union gewesen ist, die im Wahlkampf bei vielen Themen keine Einigkeit herstellen konnte. Da hat man gemerkt, dass man sich nicht vorstellen konnte, wie die Zeit nach Angela Merkel aussieht. Und das haben die Wähler dann auch gemerkt", sagt Müller.
Mit der Ampel sei sie sehr zufrieden. "Auch, weil ich glaube, dass wir es mit Profis zu tun haben. Das haben wir schon in der Sondierungsrunde gemerkt. Da sind Leute am Start, die wissen, was sie machen", so Müller. Ein weiterer Grund für den Wahlerfolg sei laut Müller, dass FDP, Grüne und SPD von vielen Jugendlichen gewählt wurden. "Wir haben 49 Jusos im neuen Bundestag. Das wird ganz andere Akzente in die Politik bringen und ich glaube, dass FDP, Grüne und die SPD für einen Neuanfang stehen."
Mit Blick auf den Wahlkreis will Bettina Müller sich besonders um die medizinische und pflegerische Versorgung kümmern. "Die Pflege und deren Finanzierung ist eines der großen Themen der nächsten Jahre", sagt Müller. Auch das Thema ärztliche Versorgung will sie im Blick behalten. "Das wird das große Thema für mich sein und bleiben, dass ich mich um die Gesundheitsfachberufe kümmere", sagt Müller abschließend.