Weihnachtsbaum "Gretel" ist gelandet: 31 Meter hohe Fichte ziert den Römerberg

Freitag, 05.11.2021
von STEFANIE HARTH
FRANKFURT AM MAIN - Gestatten, das ist „Gretel“: Die 31 Meter hohe und 90 Jahre alte Fichte aus Jossgrund im Spessart hat Einzug auf dem Frankfurter Römerberg gehalten. Scheinbar unbeschadet hat das 8,5 Tonnen schwere grüne Juwel den Transport überstanden. Ab Montag, 22. November, wird der Christbaum den Weihnachtsmarkt im Herzen der Mainmetropole zieren und dort mit seinen 4.000 Lichtern und 500 roten Schleifen adventliche Stimmung verbreiten.
Mit Eskorte ist der Weihnachtsbaum in die Innenstadt geleitet worden. Beim Schwertransport durch kurvenreiche und unbefestigte Waldwege sowie enge Straßen und Gassen war teilweise Millimeterarbeit gefragt. Zu dürr, viel zu zerzaust, zu klein, zu schief gewachsen - der Christbaum auf dem Römerberg wird seit jeher mit Argusaugen beobachtet. Schauen wir mal, ob „Gretel“ die Erwartungen der Weihnachtsmarktbesucher erfüllen kann.
Oberbürgermeister Peter Feldmann hat „Gretel“ im Namen der Stadt in Empfang genommen. Mitarbeiter der Branddirektion Frankfurt haben die Fichte im Anschluss auf dem Römerberg aufgestellt.
"Der Weihnachtsbaum hatte eine kurze Reise. Die Nachhaltigkeit wird somit doppelt gewährt", sagt Feldmann. Einige Zuschauer wunderten sich beim Aufstellen des Baums, dass er doch einige Lücken hat. Doch der Oberbürgermeister beruhigte: "Der Baumkosmetiker legt jetzt noch einmal letzte Hand an. Die Lücken sind gewollt. Der Baum wird zum Symbol und zum Wahrzeichen für Frankfurt und mit Sicherheit der meistfotografierteste Frankfurter."
Erstmalig wird der Frankfurter Weihnachtsbaum in diesem Jahr nicht von einem Tourismusunternehmen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gespendet. Wie die Tourismus und Congress GmbH Frankfurt (TCF) mitteilt, liege das darin begründet, dass lange Zeit nicht klar gewesen sei, ob der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr überhaupt stattfinden könne. Gespräche mit möglichen Sponsoren habe es deshalb gar nicht erst gegeben: „Wir mussten uns selbst auf die Suche nach einem geeigneten Baum begeben.“
„Gretel“ sei in Absprache mit Hessen Forst im Sinne nachhaltiger Waldwirtschaft ausgewählt worden. Nach ihrer Dienstzeit als Weihnachtsbaum wird „Gretels“ Stamm als Sitzgelegenheit am Kletterwald beziehungsweise Sportplatz im Frankfurter Schullandheim Wegscheide in Bad Orb eine neue Bestimmung finden. Seit rund 100 Jahren schickt die Stadt Frankfurt nahezu alle ihre Schüler einmal in deren Schullaufbahn in das Landheim.