PAPPERT PLAPPERT: Bahnfahren - gut fürs Klima, schlecht für den Geldbeutel

MAIN-KINZIG-KREIS - Bahnfahren ist klimafreundlich - klar, das ist jetzt nichts Neues. Und dass Bahnfahren zwar gut für die Umwelt ist, aber schlecht für den Geldbeutel, das ist jetzt auch nichts sonderlich neues. Warum ich das trotzdem zum Thema meiner heutigen Kolumne mache? Weil Bahnfahren immer teurer wird und Klimaschutz nicht zulasten unseres Kontostandes gehen sollte. Mittlerweile sind ja selbst Flüge günstiger.

Die Tickets für die Bahn steigen von Jahr zu Jahr. Ab Dezember 2021 werden die Preise wieder im Schnitt um 1,9 Prozent erhöht. Auch Bahncards, die ja besonders für umweltbewusste Vielfahrer sinnvoll sind, werden um 2,9 Prozent teurer. Jeglicher Anreiz die Bahn statt das Auto oder gar den Flieger zu nehmen fehlt da völlig. 

Im Nahverkehr sieht es da nicht viel besser aus. Auch der RMV hat angekündigt, seine Preise im Januar 2022 wieder zu erhöhen. Die letzte Preissteigerung dort gab es erst im Juli dieses Jahres. Warum sollte man dann die Bahn nehmen statt das Auto? Nur für das gute Gewissen? Wohl kaum. 

Ein Beispiel: die Bahnfahrt von Hanau Hauptbahnhof zum Flughafen Frankfurt kostet 8,80 Euro. Dieselbe Strecke kostet mit dem Auto 3,60 Euro - und das bei den derzeitigen Spritpreisen. Ein Flug von Frankfurt nach Dublin gibt es bereits ab 11 Euro. Klimaschutz geht anders. 

Aber klar ist auch: die Unternehmen selbst können dafür natürlich nichts, die Politik muss Lösungen finden, wie Klimaschutz nicht zulasten unseres Geldbeutels geht. Denn: was nützt es, wenn wir in ein paar Jahren besser bei der Klimabilanz dastehen, die Bevölkerung aber ärmer geworden ist. 

Ich selbst werde übrigens weiterhin das Auto nehmen. Trotz hoher Spritpreise ist das immer noch günstiger, komfortabler und auf dem Land meist deutlich schneller.