Boris Rhein (CDU): "Die Verbrechen von damals mahnen uns"

Dienstag, 09.11.2021
WIESBADEN - Zum Jahrestag der Reichspogromnacht hat Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) an die schrecklichen Ereignisse vor 83 Jahren erinnert. „Die Reichspogromnacht zählt zu den dunkelsten Stunden unserer deutschen Geschichte. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten Synagogen, Geschäfte wurden geplündert, Friedhöfe geschändet, jüdische Menschen wurden gedemütigt, geschlagen und getötet“, sagt Rhein.
„Der Gedenktag erinnert die Menschen an die unfassbaren und unmenschlichen Verbrechen, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangen wurden.“
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hatten SA-Truppen und Angehörige der SS gewaltsame Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung organisiert und begangen. Mehrere hundert Synagogen wurden in Brand gesetzt, mindestens 8.000 jüdische Geschäfte zerstört sowie zahllose Wohnungen verwüstet.
„Der 9. November ist auch ein Tag, um zu fordern, dass wir alle gemeinsam auch heute jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegentreten müssen“, äußert der Landtagspräsident weiter. „Die Verbrechen von damals mahnen uns, immer und überall für Freiheit, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie einzutreten.“
Das sagt Hessens Ministerpräsident
Zum Jahrestag der Reichspogromnacht vor 83 Jahren hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier weiterhin entschiedenes Handeln gegen Antisemitismus gefordert. „Der 9. November ist ein Schicksalstag in der deutschen Geschichte. Er mahnt uns, wachsam zu bleiben. So etwas darf nie wieder passieren. Demokratie und universelle Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit“, erklärte der Regierungschef.
„Die Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung in unserem Land waren der Beginn eines weltweiten Massenmordes, der von deutschem Boden ausging. Aus dieser Geschichte wächst die Verantwortung für unser Land. Menschenhass und Antisemitismus dürfen in unserem Land nie wieder auf fruchtbaren Boden treffen. Wir alle gemeinsam müssen entschieden für die Demokratie eintreten“, so Bouffier.
„Der jüdische Glauben ist über viele Jahrhunderte ein Teil unserer Identität, gerade in Hessen. Wenn wir aus der Vergangenheit in die Gegenwart blicken, müssen wir klar sagen: Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Noch immer werden Synagogen und jüdische Schulen in unserem Land von der Polizei bewacht, noch immer gibt es antisemitisch motivierte Übergriffe. Demokratinnen und Demokraten darf dies nicht kalt lassen. Gemeinsam müssen wir gegen Ressentiments und Vorurteile ankämpfen. Das ist die Verantwortung unserer Geschichte“, so der Ministerpräsident. (pm)