Radverkehrskonzept: Vorschläge sollen kurzfristig umgesetzt werden
Dienstag, 16.11.2021
MAIN-KINZIG-KREIS - Das Radverkehrskonzept für den Main-Kinzig-Kreis ist in den vergangenen Monaten entscheidend vorangekommen. Die umfangreiche Bestandsaufnahme ist bereits weitgehend abgeschlossen, wie Thorsten Zobel vom beauftragte Planungsbüro RV-K in der Sitzung der Steuerungsgruppe erläuterte. Der nächste Schritt ist nun die Abstimmung mit den Kommunen.
Auch die genaue Priorisierung der aufgeführten Maßnahmen ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Diese Einordnung erfolgt nach verschiedenen für den Radverkehr relevanten Faktoren. Eine detaillierte Erläuterung der abschließenden Bewertung ist für die kommende Sitzung im Januar vorgesehen. Doch schon jetzt lieferte Thorsten Zobel einen konkreten Eindruck von der Bestandsaufnahme der rund 1.500 gefahrenen Kilometer.
Zunächst richtete der den Fokus auf die Wegweisung der Radwege, die häufig nicht den aktuellen Stand widerspiegelte. Außerdem sei „keine durchgängige Beschilderung erkennbar“. Doch eine wirksame Verbesserung sei hier ohne große bauliche Eingriffe möglich und die Maßnahmen seien zu einem wesentlichen Teil förderfähig.
Ganz oben auf der Agenda
Vor diesem Hintergrund hat der zuständige Verkehrsdezernent Winfried
Ottmann dieses Thema auch bereits ganz oben auf die Agenda gesetzt. „Wir
haben im aktuellen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr insgesamt
300.000 Euro vorgesehen und können damit die ersten Teile des Konzeptes
kurzfristig umsetzen“, kündigte der Kreisbeigeordnete an.
Auch
die weitere Verbesserungen sollen „entsprechend der Machbarkeit“ zügig
in Angriff genommen werden. „Angesichts der langen Liste der sinnvollen
Empfehlungen wollen wir hier schnell in die Umsetzung kommen“, machte
er deutlich. Nach einer ersten Analyse werde die abschließende
Dokumentation über 300 einzelne bauliche Maßnahmen auflisten. Ein großer
Teil falle in die Zuständigkeit der Städte und Gemeinden, die daher
ebenfalls entsprechende Finanzmittel bereitstellen sollten.
Die
konkreten Verbesserungsvorschläge lassen sich zu etwa gleichen Teilen in
Punktmaßnahmen und Linienmaßnahmen aufgliedern. Wie Thorsten Zobel
beispielhaft erläuterte, zählen zu den Punktmaßnahmen solche
Veränderungen wie Bordsteine absenken, Poller und Umlaufsperren
entfernen oder optimieren, Übergänge verbessern, Hindernisse
entschärfen, Ausfahrten und Einmündungen sichern, Verkehrsregeln
anpassen oder andere bauliche Eingriffe an Ort und Stelle.
Die
entsprechenden Orte sind in einer detaillierten Karte erfasst und mit
rund 10.000 Bildern dokumentiert. Das betrifft auch die Linienmaßnahmen,
die den Radverkehr im Main-Kinzig-Kreis letztlich ebenfalls sicherer
und attraktiver machen sollen. Für jede bauliche Umsetzung liefern die
Planer zudem ein eigenes Datenblatt mit der Bestandsaufnahme sowie
wesentlichen Kennzahlen und einer Kostenschätzung, die dann in die
Priorisierung mündet. (pm)