Ausgezeichnet: Main-Kinzig-Kreis ist jetzt "Fairtrade-Town"
Freitag, 26.11.2021
MAIN-KINZIG-KREIS - Vor rund drei Jahren hat sich der Main-Kinzig-Kreis nach einem Beschluss des Kreistages auf den Weg gemacht, das Fairtrade-Siegel zu erhalten. Um dieses nachhaltige Ziel zu erreichen, sind einige klar definierte Voraussetzungen zu erfüllen. Nach intensiver Arbeit kam vor einigen Tagen aus der Zentrale in Köln die Bestätigung, dass auch der Main-Kinzig-Kreis als Fairtrade-Town anerkannt ist. Persönlich überreicht wurde die Auszeichnung durch den Ehrenbotschafter von Fairtrade Deutschland, Manfred Holz.
Landrat Thorsten Stolz nahm die Urkunde im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Bürgerportal des Main-Kinzig-Forums entgegen. Dabei unterstrich er noch einmal die Notwendigkeit eines nachhaltigen und fairen Handelns. Zu gravierend seien auf der einen Seite noch Hunger und Armut und zu groß auf der anderen Seite Wohlstand und Verschwendung. „Es ist unabdingbar, dass wir unseren Umgang mit den Ressourcen überprüfen und die Ungleichheit auf der Welt überwinden“, machte er deutlich. Der Landrat freute sich vor allem darüber, dass im Main-Kinzig-Kreis mittlerweile sechs Städte und Gemeinden zertifizierte Fairtrade-Kommunen sind, weitere fünf haben sich auf den Weg gemacht.
Veranstaltungen, Vorträge, Ausstellungen
Mit zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen, Ausstellungen und
Diskussionen hatte die Projektverantwortliche Alice Engel-Kanani in den
vergangenen Monaten diese Themen in den Mittelpunkt gerückt. Unterstützt
wurde sie dabei von einer sehr engagierten Steuerungsgruppe. Hier waren
auch Personen beteiligt, die bereits in ihren Heimatkommunen den
Prozess erfolgreich durchlaufen haben und so ihre Erfahrungen einbringen
konnten. Sie wollen auch künftig „gemeinsam an dem Thema dranbleiben“.
Die
weitergehenden Aktivitäten sind auch notwendig und gefordert, denn
Fairtrade ist „ein Symbol mit Hintergrund“, wie Ehrenbotschafter Manfred
Holz erläuterte. Zudem werden die Voraussetzungen alle zwei Jahre
überprüft. Wichtiger sei jedoch, dass der Anteil der fair gehandelten
Produkte weiter wachse und das Bewusstsein in der Bevölkerung zunehmend
geschärft werde. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, denn die Zukunft
ist ungeduldig“, sagte er. Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß er
jedoch, dass „diese Auszeichnung enorme Kräfte freisetzt“.
Auch
für Anja Zeller, die als Kreistagsabgeordnete den Anstoß für diesen
Prozess gegeben hatte, bedeutet die Auszeichnung eine „schöne
Bestätigung für eine zielstrebige und am Ende erfolgreiche Umsetzung
einer guten Sache“. Dieses Ergebnis sei maßgeblich dem Engagement und
der Leidenschaft der Projektverantwortlichen Alice Engel-Kanani zu
verdanken. „Hier wurde mit Überzeugung, Durchsetzungskraft und Teamgeist
agiert“, lautete ihr Fazit.
In ähnlicher Weise äußerten sich weitere Akteure, die in den vergangenen drei Jahren den Weg aktiv begleitet haben. „Es war ein Gemeinschaftswerk, auf das wir alle zusammen stolz sein dürfen“, bedankte sich Engel-Kanani für die vielfältige Unterstützung. Nun gehe es darum, diese Auszeichnung zu bestätigen und den Gedanken weiterzutragen, kündigte sie an. (pm)