Hessens SPD-General macht den Check

Wie stehts um die hausärztliche Versorgung im MKK?

Beim Austausch über die ärztliche Versorgung im Main-Kinzig-Kreis (v.l.n.r.): Julia Fock, Susanne Simmler, Christoph Degen und Frank Kühl. - Foto: Hessischer Landtag


Dienstag, 30.11.2021

WIESBADEN/HANAU - Um sich einen aktuellen Überblick über die hausärztliche Versorgung in seiner Heimatregion zu verschaffen, besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen die Sozial- und Gesundheitsdezernentin des Main-Kinzig-Kreis, Susanne Simmler, und Julia Fock, die Koordinatorin der hausärztlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis. Begleitet wurde Degen dabei von Frank Kühl von den Wirtschaftsjunioren der IHK Hessen, die aktuell ein Austauschprogramm mit dem Hessischen Landtag durchführen.

„Es ist ein inzwischen vielerorts bestimmendes Thema, dass viele alteingesessene Ärztinnen und Ärzte keine Nachfolge für ihre Praxen finden, da es nicht genügend Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner gibt“, sagt Degen. So seien bereits zum jetzigen Stand 34,5 Arztsitze im Main-Kinzig-Kreis unbesetzt und der Anteil der praktizierenden Hausärztinnen und Hausärzte unter 40 Jahren liegt bei 7,87%.

Viele junge Medizinerinnen und Mediziner scheuten sich zudem vor der Verantwortung einer eigenen Praxis, da Personalführung, Betriebswirtschaft und Abrechnung nicht Teil der Ausbildung seien, wie Degen erfuhr. Die Entwicklung gehe daher vermehrt weg von Einzelpraxen zu Gemeinschaftspraxen. Ein weiterer Faktor ist die familienfreundliche Arbeitszeit und veränderte Berufsvorstellungen. Gerade im Hinblick auf Teilzeit und Stundenreduzierung haben Medizinerinnen und Mediziner im Angestelltenverhältnis bessere Möglichkeiten, als Inhaber einer Praxis.

Förderung durch Praktika

„Leider hat die CDU-geführte Hessische Landesregierung in über 20 Jahren die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung verschlafen und den jetzigen Mangel zugelassen. Die Planung einer Landarztquote bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen kommt viel zu spät“, so Degen, dessen Fraktion selbst schon einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht hatte. Mit verschiedenen Maßnahmen will der Kreis dem aktuellen und steigenden Mangel in der ärztlichen Versorgung entgegenwirken. „Mit der Förderung einer Neugründung von Einzel-, Zweig- und Gemeinschaftspraxen sowie der Förderung eines Praktikums für Medizinstudentinnen und -studenten in einer Hausarztpraxis hat der Main-Kinzig-Kreis daher einen wichtigen Schritt unternommen.“ (pm)

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