RODENBACH

Bürgermeister- und Gemeindeporträt: Bürgermeister Klaus Schejna

Bürgermeister Klaus Schejna im Interview mit Kinzig.News. - Fotos: Joana Gibbe


Donnerstag, 22.08.2019
von Joana Gibbe

RODENBACH - Am Rande des Ballungsraumes inmitten von Wäldern befinden sich die zwei Ortsteile Nieder- und Oberrodenbach der Gemeinde Rodenbach. Zu den rund 11.250 Einwohnern zählen auch Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) und seine Frau. Der 51-jährige ist gebürtiger Rodenbacher und bereits seit 2002 im Amt.


Was gibt es zur Geschichte der Gemeinde zu erzählen?

Rodenbach war immer schon landwirtschaftlich geprägt und lange bekannt für den Spargelanbau, dank der sandigen Böden in Niederrodenbach. Unsere ersturkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1025. Niederrodenbach gehörte zur Grafschaft von Hanau und Oberrodenbach bis zur Säkularisierung 1803 zum Erzbistum Mainz. 1970 wurden beide selbstständigen Gemeinden im Rahmen der hessischen Gebietsreform zu „Rodenbach“ zusammengeschlossen. Nach der 975-Jahr-Feier im Jahr 2000 haben wir zuletzt 2015 unser 990-jähriges Jubiläum gefeiert. Nächstes Jahr begehen wir „50 Jahre Rodenbach“ und die Planungen dazu fangen bald an.

Rodenbachs Bürgermeister ist großer Fußball-Fan.
Rodenbachs Bürgermeister ist großer Fußball-Fan.

Wodurch zeichnet sich die Gemeinde aus?

Rodenbach ist eine Wohlfühlgemeinde am Rande des Ballungsraums. Wir haben eine sehr gute Infrastruktur, viel Natur und Wald, die zum Wandern, Radfahren oder einfach spazieren gehen einladen. Wir sind zwar ländlich strukturiert, haben aber trotzdem einiges zu bieten mit über 100 Vereinen, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Sportstätten. Jeder Ortsteil hat entsprechende Angebote und viele ehrenamtlich Engagierte. Neben unseren Kindertagesstätten haben wir eine Grund-, Haupt- und Realschule sowie das Altenzentrum des Main-Kinzig-Kreises als große Standortvorteile. Besonders hervorzuheben ist auch unser Eine-Welt-Laden, der bereits seit über 20 Jahren in Rodenbach betrieben wird. Seit letztem Jahr sind wir sogar zertifizierte Fairtrade-Gemeinde. Wir legen hier viel Wert auf Regionalität, Bio und fair.


Welche Highlights gibt es hier? Was sind Ihre persönlichen Lieblingsplätze in der Gemeinde?

Highlights sind auf jeden Fall der Medientreff, also die Gemeindebücherei im alten Ortskern. Sie begeht in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und ist unser Leuchtturm mit über 100.000 Entleihungen im Jahr. Aber auch das ganze Ensemble des alten Ortskerns sollte man mal gesehen haben, spätestens bei unserem jährlichen Weihnachtsmarkt. In Oberrodenbach haben wir eine grüne Lunge mitten im Ort, das Schilfgebiet im Rodenbachtal und den „Schützenhof“ als Begegnungsstätte.

Wo wollen Sie mit der Gemeinde in Zukunft hin? Welche Ziele gibt es für die Gemeinde?

Städtebaulich haben wir in den zurückliegenden Jahren vorrangig Baulücken in beiden Ortsteilen geschlossen. Nun wird nach einem vorangegangenen Beschluss in der Gemeindevertretung, ein rund 22 Hektar großes Baugebiet an der Adolf-Reichwein-Straße entwickelt. Mit einhergehen soll dann auch ein Ärztehaus, weitere innerörtliche Einkaufsmöglichkeiten, ein zusätzlicher Kindergarten und bezahlbarer Wohnraum. Danach sind unsere Entwicklungsmöglichkeiten nahezu erschöpft. Ein weiteres großes Projekt, was entstehen soll, ist die „RoBBe“ - Rodenbacher Bildungs- und Begegnungsstätte neben dem  Rathaus. Ein Familienzentrum mit Angeboten für Eltern, Alleinerziehende, Kinder und Senioren. Ein weiterer Baustein in unserer familienfreundlichen Kommune. Zudem haben wir im Rahmen des Umbauprojekts „Erweiterung der Ausbaustrecke Hanau Fulda“ eine historische Chance, unseren Bahnhof in ein paar Jahren so zu gestalten, dass er endlich barrierefrei und damit zukunftsfähig wird. 

Was steht hier in nächster Zeit an?

Nach erfolgreicher Erweiterung der Kita Tausendfüßler in der Adolf-Reichwein-Straße, die Erweiterung des dazugehörigen Parkplatzes und des Außengeländes. Um zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist der Auftrag für eine Erweiterung unseres Mehrfamilienhauses in der Alzenauer Straße kürzlich erfolgt. Auch hier stellt sich die Gemeinde ihrer sozialen Verantwortung.

Der Bürgermeister ist besonders stolz auf seine Gemeinde.
Der Bürgermeister ist besonders stolz auf seine Gemeinde.

Was sind Ihre Interessen als Bürgermeister/in und privat? 

Eine solide und stabile Finanzpolitik ist wichtig für jede weitere Entwicklung. Deshalb gilt es hier immer ein gesundes Augenmerk zu haben. Mir ist stets ein gutes Miteinander wichtig. Egal ob auf dem politischen Parkett, bei den Bürgern oder meinen Mitarbeitern. Gemeinsam kann man einfach mehr bewegen. Mit meiner Frau gehe ich gerne wandern. Ansonsten zücke ich gerne mal den Tennisschläger oder Kochlöffel, ich koche nämlich leidenschaftlich gerne. Im Winter fahre ich gerne zum Skifahren auf die Club-Hütte des SK Frutigen in der Schweiz, in dem ich Mitglied bin.


Was wollten Sie als Kind beruflich machen?

Ich wollte früher was Handwerkliches machen.


Wie sind Sie Bürgermeister/in geworden, welchen Werdegang haben Sie hinter sich?

Ich habe 1988 mein Abitur gemacht, danach habe ich in eine Verwaltungslehre als Beamter im gehobenen Dienst bei der Gemeinde Rodenbach angefangen. Seit 1992 arbeite ich im Rathaus. Im Jahr 2000 wurde ich Amtsleiter vom Ordnungsamt. 2001 hat mich mein Vorgänger, Dr. Sascha Raabe, gefragt, ob ich kandidieren möchte. Ich habe mich dann dafür entschieden, weil ich meinen bisherigen Job sehr gerne gemacht habe. Seit 2002 bin ich nun Bürgermeister von Rodenbach.


Was sind Ihre Zukunftsvisionen für die Gemeinde und für Sie als Privatperson?

Privat natürlich Gesundheit und ab und zu die Einsicht, auch mal an sich zu denken.

Für die Gemeinde weiterhin stabile Finanzen, dass wir das Baugebiet langsam in mehreren Etappen entwickeln können, eine weiterhin funktionierende Integration, den Erhalt der guten Infrastruktur und generell dem Auftrag gerecht zu werden, dass sich Alt und Jung hier wohlfühlen.


Wenn Sie sich eine Superkraft aussuchen könnten, welche würden Sie wählen und wieso?

Manchmal würde ich gerne meine Katze verstehen, also Tiere generell. Das wäre sicherlich eine gute Sache. Ansonsten fände ich Teleportation ganz praktisch.


Was halten Sie denn von unserem neuen Format „Kinzig.News“?

Informationen sind auf allen Kanälen sehr wichtig. Der Main-Kinzig-Kreis hat 29 liebenswerte Städte und Gemeinden, wo viel passiert. Von daher lohnt sich jede Art der Berichterstattung und dann noch in so einem Format. Neu, peppig und einfach toll. Das ist auf jeden Fall eine Bereicherung. +++

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