"Interviewpartner künftig sensibler auswählen"

Nach kontroversem Berufsportrait mit einer Querdenkerin: Jetzt äußern sich die Kreiswerke

Das Büro der Kreiswerke in Gelnhausen - Symbolbild Yowe


Samstag, 11.12.2021
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - Ein Artikel im Kundenmagazin der Kreiswerke sorgte in den vergangenen Tagen für Aufruhr in der Region. Im Magazin "STRÖMUNG" wurde eine Goldschmiedin aus Bad Orb porträtiert, die dort ihren Beruf vorstellt. Nun wurde öffentlich thematisiert, dass die Goldschmiedin nicht nur hinsichtlich ihres Berufes innerhalb der Region bekannt ist, sondern auch im Rahmen der lokalen Querdenkerbewegung „Allianz pro Grundgesetz“ auf sich aufmerksam macht.

Geschäftsführer Oliver Habekost in einer Pressemeldung dazu: „Als regionales Versorgungsunternehmen und regionaler Arbeitgeber distanzieren wir uns an dieser Stelle ganz deutlich von den privaten Aktivitäten der Frau, die zu keiner Zeit Inhalt der Gespräche zwischen ihr und dem Redaktionsteam waren und auch nicht Inhalt des Artikels sind. Die Kreiswerke Main-Kinzig stehen für Offenheit, Vielfalt, Meinungsfreiheit und ein respektvolles Miteinander. Diese Werte leben wir täglich in unserem Unternehmen."

Und der Geschäftsführer weiter: "Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie mit aller Konsequenz leisten – ob durch Arbeiten im Home-Office, Impfangebote oder kostenlose Tests, die wir schon vor den gesetzlichen Verpflichtungen umgesetzt haben.“

Zur Erklärung, wie der Artikel zustande kam, sagt er: „Der Fokus bei der Themenrecherche liegt darauf, geeignete Geschichten für das Magazin zu finden. Wir möchten an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass ausschließlich das Handwerk der Goldschmiedin aus dem Main-Kinzig-Kreis Beweggrund für den Artikel und Inhalt der Recherchen war. In diesem Zusammenhang stellen wir klar, dass die Kreiswerke der Querdenker-Bewegung, der die Frau angehört, zu keiner Zeit eine Plattform geboten haben. Wir weisen die entsprechenden Vorwürfe zurück und distanzieren uns gleichzeitig von den zum Teil skandalisierenden Pressemitteilungen."

Für Geschäftsführer Oliver Habekost sei jetzt entscheidend, gemeinsam aus dieser Erfahrung zu lernen. „Natürlich werden wir unsere Themenschwerpunkte und Interviewpartner künftig sensibler auswählen, um in den kommenden Ausgaben ausschließlich wieder dafür wahrgenommen zu werden, wofür wir seit Jahren stehen: Für eine objektive Berichterstattung und unseren gewachsenen Bezug zur Region."

Die Goldschmiedin war für KINZIG.NEWS am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Hintergrund

Das Magazin STRÖMUNG ist seit 2011 die Kundenzeitschrift der Kreiswerke Main-Kinzig für das gesamte Versorgungsgebiet. Neben Unternehmensthemen sind dort seit Anbeginn Artikel von und mit Menschen aus der Region regelmäßiger Inhalt. Mit stetig wechselnden Themenschwerpunkten gibt das Magazin so unterschiedlichsten Branchen und Menschen die Möglichkeit, sich als „Einer von HIER!“ zu präsentieren.

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