AWO Wächtersbach feiert Geburtstag
Montag, 13.12.2021
WÄCHTERSBACH - Als zu Beginn der 70er Jahre in Wächtersbach der Ruf zur Gründung eines Wohlfahrtsverbandes laut wurde, erklärten sich sozial eingestellte Frauen und Männer bereit, diesem zu folgen. Unterstützt durch den damaligen Wächtersbacher Bürgermeister Heinrich Heldmann, der selbst seit dem Jahr 1956 Mitglied der Arbeiterwohlfahrt war, wurde am 01.12.1971 der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt Wächtersbach aus der Taufe gehoben.
Die Vereinsgründung ebnete den Weg für die Unterstützung von Menschen, die der Hilfe anderer bedurften. Gründungsmitglieder*innen waren Anni Bog, Marianne Stingl, Heinrich Heldmann, Heinrich Geb, Rudi Schneider, Gottfried Schibensky, Herbert Geschwindner, Alfred Scherpf, Branco Simic, Heinrich Geschwindner und Karl Zinkhan.
Die damalige Zusammensetzung des Vorstandes, dem neben Heinrich Greb als 1. Vorsitzenden und Heinrich Heldmann, als 2. Vorsitzenden u.a. auch Marianne Stingl, Anni Bog, Rudi Schneider, Gottfried Schibensky sowie Karl und Maria Zinkhan angehörten, veränderte sich im Laufe der Jahre mehrmals. Nur wenige Veränderungen ergaben sich in der Vereinsführung. So führte Heinrich Greb den Verein in der Zeit von Dezember 1971 bis März 1994. Klaus Schultz stand anschließend dem Verein bis März 1998 vor. Von März 1998 bis auf Weiteres nimmt Norbert Döppenschmitt das Amt des 1. Vorsitzenden wahr.
Ausweitung der Aufgaben
Mit den personellen Veränderungen im Vorstand war auch eine Ausweitung der Aufgaben im sozialen Bereich verbunden. So setzte man sich ab dem Jahr 1998 zum Ziel, nicht nur Bedürftige innerhalb von Wächtersbach und Deutschland zu unterstützen, sondern die humanitäre Hilfe weltweit auszudehnen. Hierzu zählten insbesondere die Versorgung der Kriegsversehrten des Kosovos im Jahr 1999 mit Lebensmitteln, die Versorgung der durch das Erdbeben in Indien geschädigten Personen mit Medikamenten im Jahr 2001, eine Spende an die Flutopfer in Mosambik im Jahr 2001 sowie die Unterstützung der durch den Tsunami geschädigten Menschen im Jahr 2002 mit einer Spende an die Unesco.
Dass der Unterstützung der notleidenden Menschen nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland besondere Wertschätzung entgegengebracht wurde, bewies der Ortsverein der AWO Wächtersbach in den vergangenen Jahren vermehrt. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Hochwasserhilfe in Grimma im Jahr 1997 sowie die Unterstützung der in diesem Jahr vom Hochwasser geschädigten Menschen in Erftstadt.
Mehrmalige finanzielle Unterstützung erfuhr auch die Kinderkrebshilfe in Frankfurt. An die Obdachlosen in Frankfurt und Fulda werden seit dem Jahr 2019 regelmäßig Bekleidung sowie Verpflegung in Form von belegten Brötchen, wärmenden Suppen und Kuchen, gespendet. In diesem Zusammenhang gilt unser besonderer Dank an diejenigen Wächtersbacher Bürgerinnen und Bürger, die durch die Spende von Bekleidung und wärmenden Decken ihr Herz für Obdachlose eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.
Weitere unterstützte Projekte:
- Bereits seit 22 Jahren unterstützt die AWO Wächtersbach die Stiftung Kinderzukunft in Lieblos, indem sie Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder sammelt und diese an die Stiftung für den Transport in die Krisengebiete weiterleitet.
- Auch die Menschen vor Ort wurden nicht vergessen. So wurde den Pflegeheimbewohnern des Marie-Juchacz-Hauses über mehrere Jahre hinweg diverse Einrichtungsgegenstände überlassen.
- Auch die Mitarbeiter*innen der in Wächtersbach ansässigen beiden Pflegeheime wurden vom Ortsverein der AWO nicht vergessen. Da die Betreuung der Pflegeheimbewohner während der Corona-Krise von dem Pflegepersonal einen besonders hohen Betreuungsaufwand erforderte, übergab man dem Personal Präsentkörbe mit Süßigkeiten, damit sie den erhöhten körperlichen Belastungen gerecht werden konnten.
- Vermehrte Unterstützung erfuhr auch das Frauenhaus in Wächtersbach. Zu nennen sind hier insbesondere Zuschüsse für die Anschaffung eines VW-Busses, für Spielplatzgeräte, für ein Gartenhaus sowie für therapeutisches Reiten.
- Kindern aus einkommensschwachen Familien wurde mehrmals die Teilnahme an Ferienfreizeiten durch die Übernahme der Kosten ermöglicht.
- Hilfe erfuhren auch Wächtersbacher Bürger, die besonders hart vom Schicksal getroffen wurden. Einem Flüchtlingskind, das im Wege der Familienzusammenführung erst im Alter von 11 Jahren nach Deutschland einreisen durfte und somit erhebliche Probleme mit der deutschen Sprache hatte, wurde ein Stipendium gewährt, um ihm eine erfolgreiche Eingliederung in den Schulunterricht zu ermöglichen.
- Unterstützung durch die AWO Wächtersbach fanden auch an Leukämie erkrankte Personen durch die finanzielle Bezuschussung von Typisierungsaktionen.
- Bei all den vielen sozialen Aktionen wurde auch die jüngsten Bewohner von Wächtersbach nicht vergessen. So spendete die AWO Wächtersbach vermehrt Spielgeräte für die Kinderspielplätze.
- Für ihre Mitglieder bietet die AWO wöchentliche Kaffeenachmittage, monatliche gesellige Abende sowie jährliche Weihnachtsfeiern und Ausflüge an.
- Seit Februar 2015 widmet sich die AWO Wächtersbach auch den an Demenz erkrankten Personen, indem sie jeweils mittwochs einen Betreuungsnachmittag im „Cafe´ Vergissmeinnicht“ anbietet und als positiven Nebeneffekt zugleich deren Angehörigen eine Auszeit ermöglicht.
All die vielen Aktivitäten, die im Laufe des Vereinsbestehens zum Wohle bedürftiger bzw. in eine Notlage geratener Menschen geleistet wurden, waren nur durch die überaus engagierte Unterstützung helfender Hände möglich. Menschen, die die eigenen Bedürfnisse zugunsten anderer in den Hintergrund stellen, sind die Garanten für eine erfolgreiche soziale Arbeit. „Ich bin diesen Personen zu großem Dank verpflichtet und schätze deren vorbildliche humanitäre Mithilfe sehr“, äußert sich der 1.Vorsitzende, Norbert Döppenschmitt, lobend über seine treuen und selbstlosen Helferinnen und Helfer im Vorstand. Zu diesen zählten zweifellos auch die über mehrere Jahrzehnte im Vorstand tätigen und mittlerweile verstorbenen Wächtersbacher Bürger*innen Heinrich Greb, Heinrich Heldmann, Christian Hofmann, Josef König, Rudi Schneider, Gottfried Schibensky und Anni Bog. „Durch ihr vorbildliches Verhalten haben sie eine nachhaltige soziale Ära geprägt, die uns zu ewigem Dank verpflichtet“, sind sich die Mitglieder des Vorstandes einig.
"Bedürftigen Personen Lichtblick und Gewissheit geben"
„All unsere vielfältigen sozialen Aktionen verfolgen den Zweck, Menschen in Not bzw. bedürftigen Personen einen Lichtblick und ihnen zugleich die Gewissheit zu geben, dass es Menschen gibt, denen das Schicksal anderer nicht gleichgültig ist“, zieht der 1. Vorsitzende der AWO Wächtersbach, eine Bilanz der vorbildlichen Hilfe am nächsten.
Die sehr vielseitigen sozialen Aktivitäten der AWO Wächtersbach finden auch innerhalb der Wächtersbacher Bevölkerung eine positive Resonanz. So sind während der letzten drei Monate 7 Personen in den Verein eingetreten und haben dadurch ihre Solidarität gegenüber diesem sozialen Verein unter Beweis gestellt. Besonders erwähnenswert daran ist, dass von den neuen Mitgliedern 3 Personen unter 45 Jahre alt sind. „Dies lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und macht uns zuversichtlich, dass wir den vor uns liegenden Aufgaben auch weiterhin gerecht werden können“, zeigt sich der 1. Vorsitzende, Norbert Döppenschmitt, optimitisch.
Im kommenden Jahr soll im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung der Vereinsgeburtstag gebührend gefeiert werden. Termin und Art der Veranstaltung werden rechtzeitig bekanntgegeben. (pm)
Hinweis der Redaktion: Für das Gendern in diesem Artikel ist die AWO Wächtersbach verantwortlich.