Taucher im Einsatz

Bau der Nordmainischen S-Bahn: Wo unter Wasser betoniert wird

Es geht voran mit dem Bau der Nordmainischen S-Bahn-Linie die künftig Frankfurt, Maintal und Hanau miteinander verbinden soll. - Fotos: Stefanie Harth


Freitag, 17.12.2021
von STEFANIE HARTH

HANAU - Es geht voran mit dem Bau der Nordmainischen S-Bahn-Linie, die künftig Frankfurt, Maintal und Hanau miteinander verbinden soll – und das im 15-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten. Nicht alltägliche Szenen spielen sich aktuell auf der riesigen Baustelle an der Frankfurter Landstraße in Hanau ab. Auf dem Areal rund um den Bahnübergang wird ein Bauabschnitt unter Wasser betoniert. Und hier kommen die Spezialisten des Mannheimer Tauchunternehmens Kesberg ins Spiel, die dafür die Sorge tragen, dass eine perfekte Betonsohle entsteht.

Schließlich wird die Unterführung, die derzeit geschaffen wird, nach ihrer Fertigstellung tagtäglich von tausenden Verkehrsteilnehmern frequentiert werden. „Die Industrietaucher, die seit Mai im Einsatz sind, befinden sich quasi im Endspurt. Und ja: Beton bindet unter Wasser ab“, berichtet DB-Projektleiterin Belgin Baser, während sie ihren Blick auf die Hilfsbrücke richtet, über die gerade ein Zug hinweg donnert. „Die Züge fahren permanent durch die Baustelle“, ergänzt Bauleiter Andreas Emmert. „Wir bauen unter rollendem Rad.“

Spektakuläre Vorarbeiten

Nicht alltägliche Szenen spielen sich aktuell auf der riesigen Baustelle an der Frankfurter Landstraße in Hanau ab.
Nicht alltägliche Szenen spielen sich aktuell auf der riesigen Baustelle an der Frankfurter Landstraße in Hanau ab.
Auf dem Areal rund um den Bahnübergang wird ein Bauabschnitt unter Wasser betoniert.
Auf dem Areal rund um den Bahnübergang wird ein Bauabschnitt unter Wasser betoniert.
Und hier kommen die Spezialisten des Mannheimer Tauchunternehmens Kesberg ins Spiel.
Und hier kommen die Spezialisten des Mannheimer Tauchunternehmens Kesberg ins Spiel.

Mit 150 Metern Länge wird das sogenannte Trogbauwerk aufwarten. Erst wenn die Unterführung – Baser spricht in diesem Zusammenhang von „einer Vorabmaßnahme“ – errichtet ist, kann das eigentliche „Hauptprojekt“ realisiert werden. „Es entstehen zwei neue Gleise für die Nordmainische S-Bahn. Der Bau der Unterführung ist notwendig, damit der Autoverkehr während der Gleisbauten nicht kollabiert.“

Mit zwei zusätzlichen Gleisen werde sich die Streckenkapazität zwischen Frankfurt-Ost und Hanau signifikant erhöhen. „Nah- und Fernverkehr können bald getrennt voneinander geführt werden und in der jeweils optimalen Geschwindigkeit fahren“, sagt die DB-Projektleiterin.

Von wegen im Trüben fischen

Visualisierung: Deutsche Bahn AG
Visualisierung: Deutsche Bahn AG

Ein Taucher steigt die Leiter, die in eines der mit Grundwasser gefüllten Becken führt, herab. Im Bruchteil einer Sekunde wird er von der trüben Brühe verschluckt. „Unsere Taucher kontrollieren die Betonsohle und die dafür notwendigen Vorarbeiten“, erläutert Alexander Kesberg, Juniorchef des gleichnamigen Tauchunternehmens. „Wir arbeiten unter Wasser mit einem Hochdruckreiniger, um den Boden und die Wände beispielsweise von Dreck und Kieselsteinen zu befreien.“

Voraussichtlich im Sommer 2023 soll die „Straße unter den Schienen“ ihrer Bestimmung zugeführt werden. Eine Geh- und Radwegbrücke soll zwischen Oktober 2022 und April 2023 realisiert werden. Mehr Infos unter: https://www.nordmainische-s-bahn.de/.

DB-Projektleiterin Belgin Baser.
DB-Projektleiterin Belgin Baser.
Bauleiter Andreas Emmert (li.).
Bauleiter Andreas Emmert (li.).
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