Frankfurter Flughafen: Verdi ruft Wisag-Beschäftigte zum Warnstreik auf
Dienstag, 21.12.2021
FRANKFURT AM MAIN - Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte bei der Passagier- und Gepäckabfertigung am Frankfurter Flughafen erneut zum Warnstreik auf. Es handelt sich hierbei um die Firmen Wisag Ground Services Frankfurt GmbH & Co KG und Wisag Passage Service Frankfurt GmbH & Co. KG. Der Aufruf richtet sich an rund 600 Beschäftigte und zwar am Mittwoch, 22. Dezember. Der Warnstreik beginnt ab 4.30 Uhr und dauert bis kurz vor Mitternacht.
Die bezeichneten Geschäftsbereiche der Firma Wisag fertigen rund 15 Prozent des Flugverkehrs ab. "Es ist mit Beeinträchtigungen bei der Abfertigung von Gepäck und Passagieren zu rechnen. Aufgrund der aktuellen Coronalage wird es allerdings keine Kundgebung und keinen Demonstrationszug geben", teilt die Gewerkschaft mit. Bis auf kleinere Streikposten am Flughafen plant Verdi einen Stay-At-Home-Streik, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
"Die Wisag spielt mit dem Feuer"
Grund für den Streik seien die festgefahrenen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Wisag. Nach sechs Verhandlungsrunden und einem ersten Streiktag sei keinerlei Annäherung zu verzeichnen. Verhandlungsführer Mathias Venema: „Die Wisag spielt mit dem Feuer. Nach unserem letzten Streik im Oktober hatten wir gehofft, bis Weihnachten zu einer guten Einigung zu kommen. Leider hat sich die Wisag seitdem am Verhandlungstisch kaum gerührt und damit bewusst Streiks zur Weihnachtszeit riskiert. Nach über zwei Jahren ohne Lohnerhöhung ist das Maß nun voll.“
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen eine Reduzierung der Arbeitszeit von derzeit 40 auf 37,5 Stunden in der Woche bei vollem Lohnausgleich. Zudem verlangt die Gewerkschaft ab Januar 2022 eine Lohnerhöhung von monatlich 90 Euro für alle Beschäftigten. Darüber hinaus will Verdi eine Verschlechterung bei den Zuschlägen verhindern.
Da die Wisag aus Sicht der Gewerkschaft nicht ernsthaft auf die Forderungen eingegangen sei, sehe man einen Streik zur Weihnachtszeit als unausweichlich an.
Verhandlungsführer Mathias Venema: „Auch die Beschäftigten der Wisag wollen ein ruhiges Weihnachtsfest mit ihren Familien. Doch die Kolleginnen und Kollegen arbeiten am Anschlag. Der Luftverkehr erlebt seit Monaten wieder Höhenflüge. Nachdem die Wisag in der Vorweihnachtszeit 2020 fast ein Drittel der Belegschaft entlassen hat, müssen auch immer weniger Beschäftigte die Arbeit bei der Wisag schultern. Zu Recht verlangen die Beschäftigten jetzt eine ordentliche Lohnerhöhung für ihre Leistungen.“ (pm)