Das war 2021: Klitzekleine Glücksmomente eines bescheidenen Jahres
Freitag, 31.12.2021
MAIN-KINZIG-KREIS - Ach waren wir naiv vergangenen Dezember. Kurz vor Jahresende 2020, als wir das erste Corona-Jahr Revue passieren ließen, dachten wir schon an das Ende von Covid-19. Nach neun Monaten mit der Pandemie wähnte man sich in der trügerischen Gewissheit, nun alles über das böse C-Wort zu wissen. Allgemeiner Tenor: Nächstes Jahr wird‘s besser. – Upps!
Es wurde gefühlt schlimmer. Ein "Durchgangsjahr" ohne Anfang und ohne Ende. Eines, das doof begann und genauso doof endet. Nebenbei gefragt: Stehen wir heute eigentlich besser da als vor einem Jahr, als kaum schon jemand geimpft war, oder doch eher schlechter, weil sich wegen des kleinen Piks‘ ein großer Graben durchs Land zieht?
Was also soll man an Silvester 2021 über dieses Jahr schreiben, wo doch die Erinnerungen an lokale Ereignisse überlagert werden von Corona oder vielleicht noch von der Bundestagswahl? Gewiss: Auch im MKK waren Kommunalwahlen und auch hier gab es andere, sehr wichtige Themen wie der erste Jahrestag des Anschlags von Hanau im Februar, der eine ganze Nation berührte. Im Sommer dann die Katastrophe im Ahrtal.
Das war das Beste an 2021
Dabei gab es sie, diese klitzekleinen Glücksmomente, ohne die dieses monstermäßige Mist-Jahr kaum auszuhalten gewesen wäre.
Für Steffi, die vergangenen Frühsommer zu KINZIG.NEWS wechselte, war ihr Urlaub ein solcher Moment: "Mein perfekter Tag des Jahres 2021 war, als ich an einem sonnigen Novembermorgen – (fast) mutterseelenallein – einen Strandspaziergang an der Nordsee unternommen, mich vollkommen dem Augenblick hingegeben, die wohltuende Meeresluft eingesogen, dem Rauschen der See gelauscht und an nichts, aber auch gar nichts gedacht habe..."
Auch Moritz blickt gerne auf seine "Auszeit" zurück: "Mein privates Highlight in 2021 war der erste Urlaub des Jahres nach vier langen Wochen in Corona-Quarantäne. Nach knapp 30 Tagen der Abgeschiedenheit von der Außenwelt, konnte ich diesen Urlaub, der an den Wilden Kaiser ging, noch viel mehr genießen als sonst. Dazu kam noch das Freiheitsgefühl auf den Bergen und natürlich das gute Essen.
Der schönste berufliche Moment war auch eine Reise. Meine Freundin und ich durften für ein paar Tage ein Weinsberg-Wohnmobil von Seitz Caravaning aus Fulda ausleihen und für KINZIG.NEWS testen. Es ging ins wunderschöne Straßburg. Das war ein tolles Erlebnis und sicher nicht die letzte Reise in dieses schöne französische Städtchen. Ein weiteres Highlight, sowohl beruflich als auch privat, war das Sinner-Rock-Festival in diesem Jahr. Nach einer langen Zeit ohne Live-Musik war das ein ganz besonderes Erlebnis mit tollen Bands."
"Warum uns die Pandemie auch Dankbarkeit lehrt"
Tobi R. hat seine Leidenschaft für den Sport entdeckt: "Mein tollstes Erlebnis war der Ironman 2021 in Frankfurt, da es mein erstes großes Sportevent bisher war." Justin ist gerne in Wirtschaftskreisen unterwegs: "Für mich war ein besonderer Moment der Hessische Unternehmertag in Wiesbaden, da es meine erste größere Veranstaltung war, bei der ich für KINZIG.NEWS fotografiert habe."
Für Lena waren die Highlights vor allem von musikalischer Natur: „Das erste Mal seit fast zwei Jahren wieder auf einem Konzert zu sein, war unbeschreiblich schön. Noch dazu, weil es bei einer meiner Lieblingsbands, Provinz, war. Nach dem Abend fühlte ich mich vor lauter Glücksgefühlen völlig benebelt und wie im Rausch.“ Außerdem hatte sie auch ein persönliches Highlight bei KINZIG.NEWS: „Meine eigene Musikkolumne zu haben und diese bei KINZIG.NEWS zu veröffentlichen, ist großartig. Das fühlt sich fast gar nicht wie Arbeit an.“
Tobi B. hat aus der Corona-Pandemie Lehren gezogen - er philosophiert: "Die Herausforderungen der Corona-Pandemie lehren uns Dankbarkeit. Wir lernen ein Glas Wein mit Freunden, den Restaurant-Besuch und vor allem unsere Freiheit wieder mehr zu schätzen. Egal wie alt: Wir wachsen alle an der Corona-Pandemie ein Stück über uns hinaus. Diese Erfahrungen werden uns unser ganzes weiteres Leben lang bereichern. Die so en vogue Resilienz (Anpassungsfähigkeit) wird zum Gebot der Stunde."
Auch bei unserer großen Schwester OSTHESSEN|NEWS gab es einige helle Augenblicke im vergangenen Jahr.
"Ich habe von einer Arbeitskollegin eine kleine Katze (Theo) bekommen", meint etwa Marion von der Marketing-Abteilung in einer O|N-Blitzumfrage unter den Kollegen. "Das war das Beste an 2021. Ich bin so verliebt in den Kater, dass ich am liebsten nur noch zuhause bei ihm wäre."
Reporter Gerhard aus dem Kreis Hersfeld-Rotenburg sagt: "Mein schönstes Erlebnis war der fressende kleine Biber am Fulda-Ufer bei Bad Hersfeld, den ich im Bild festhalten konnte. Ein Glücksmoment für jeden Naturfotografen!" Und Kevin vom Bad Hersfelder Redaktionsbüro kann sich noch lebhaft daran erinnern, wie er im Sommer nach neun Monaten Trainingspause endlich wieder Fußball spielen konnte. – Ach ja: Die aus deutscher Sicht verkorkste Fußball-EM gab’s ja auch noch …
Nach langem Lockdown: Ein bisschen Leben in der Bude
"Das Gefühl im Sommer, wieder ein wenig mehr Normalität erleben zu dürfen." Mit diesem Satz bringt Kollegin Miriam es gut auf den Punkt, was wohl den meisten in der Rückschau durch den Kopf geht. Nach einem quälend langen Lockdown endlich wieder ein bisschen Leben in der Bude. Geöffnete Geschäfte und offene Schulen, gut besuchte Biergärten und aufatmende Gastronomen. Und endlich auch wieder Kultur!
Vielleicht ist das beste Rezept, um in dieser schwierigen Zeit einigermaßen gut über die Runden zu kommen: "Man darf einfach nicht groß darüber nachdenken, sonst wird man ja völlig verrückt..." In diesem Sinne: Machen Sie ‘nen Haken dran! Und bleiben Sie gesund!!!
Einen "guten Rutsch" wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, das gesamte Team von KINZIG.NEWS und unserem Schwesterportal OSTHESSEN|NEWS. (mw/red)