Plan der Gesundheitsminister: Quarantänezeiten anpassen
Donnerstag, 06.01.2022
BERLIN - Das hatte sich in den letzten Tagen bereits abgezeichnet: Die Quarantäne-Regeln sollen angepasst werden (KINZIG.NEWS berichtete). Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern empfehlen, die Isolation nach der Corona-Infektion bei Arbeitnehmern in kritischen Bereichen bereits nach sieben Tagen zu beenden. Dies solle zum "Zweck der Arbeitsaufnahme" passieren, dafür sei ein negativer PCR-Test notwendig.
In Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (58, SPD) den Gesundheitsministern in einer Videokonferenz ein Modell vorgestellt, wie Isolation und Quarantäne bei einer Infektion mit der Omikron-Variante angepasst werden könnten.
Das soll für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur gelten
Infizierte Mitarbeiter aus den kritischen Bereichen, wie Krankenhäusern oder Stromversorgern, könnten sich möglicherweise nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Test freitesten. Bisher ist in diesem Bereich eine Isolierung von 14 Tagen vorgesehen. Für Kontaktpersonen soll dies bereits sogar nach fünf Tagen möglich sein. Damit wollen die Gesundheitsminister einen Personalmangel in der kritischen Infrastruktur vermeiden. Die Minister begründen ihr Vorgehen damit, dass die Omikron-Variante weniger lange ansteckend sei.
Für alle anderen Bereich soll zukünftig gelten
Für die allgemeine Bevölkerung soll zukünftig gelten, dass sowohl
Infizierte als auch Kontaktpersonen ohne Symptome sich bereits nach
sieben Tagen mit einem PCR-Test freitesten können. Spätestens nach zehn
Tagen könnte die Isolation oder die Quarantäne auch ohne Test aufgehoben
werden. Kinder, die Kontaktpersonen sind, könnten sich nach fünf Tagen
mit einem negativen PCR-Test oder einem "hochwertigen" Schnelltest
freitesten.
Zudem könnten besondere Regelungen für geboosterte Personen in Kraft treten: Diese müssten zukünftig nicht in Quarantäne, wenn sie Kontakt zu einer Corona-positiven Person hatten. Ein wichtiger Aspekt, der aus Lauterbachs Konzept hervorgeht, ist, dass auf die Hochwertigkeit der Tests besonders Wert gelegt werden soll. Am Freitag beraten dann Bund und Länder über die Vorschläge der Gesundheitsminister. (kku/sh)