Ein ganz besonderer Ort

Willkommen in der "Scheune Sieben": Kunst in Zeiten von Corona

Landrat Thorsten Stolz besuchte die Scheune Sieben in Kempfenbrunn, in der Sabine Hartung (Mitte) und Olivia Thomas interessierten Besucherinnen und Besuchern Kunst und die Auseinandersetzung damit näher bringen. - Foto: MKK-Pressestelle


Mittwoch, 12.01.2022

FLÖRSBACHTAL - Einem besonderen Ort für Kunst und Kunstliebhaber, der mitten im Grünen, im Flörsbachtaler Ortsteil Kempfenbrunn gelegen ist, stattete Landrat Thorsten Stolz unlängst einen Besuch ab. Mit Scheune Sieben in der Mühlgasse haben Sabine Hartung und Olivia Thomas eine besondere Örtlichkeit geschaffen. Diese wurde einst als Scheune genutzt und ist jetzt Ausstellungs- und Werkraum – ein Treffpunkt für kunstinteressierte Menschen weit über die Region hinaus.

„Künstler und Kunstschaffende haben während der Pandemie stellenweise sehr stark ihre Möglichkeiten eingebüßt, ihre Arbeiten zu zeigen und in Kontakt mit Besucherinnen und Besuchern ihrer Ausstellungen zu kommen. Die Scheune Sieben hat in einer ihrer Ausstellungen die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Lockdown gewagt und eine sehr interessante Idee umgesetzt“, sagte der Landrat im Gespräch mit Sabine Hartung und Olivia Thomas, die ihn durch die Ausstellungsräumlichkeiten führten.

"Briefe aus dem Lockdown"


Seit 2018 ist die Scheune Sieben ein Ort für Kunst und die Auseinandersetzung damit. „Die Corona-Pandemie betrifft uns natürlich auch und wir konnten wegen des Lockdowns manches nicht so umsetzen, wie wir es vorgehabt haben“, sagte Sabine Hartung dem Landrat und erläuterte ihm die Kunstaktion „Briefe aus dem Lockdown“. Zu Beginn verschickten Hartung und Thomas rund 100 gemalte und gestaltete Briefe an Freunde und Künstler, mit der Bitte um Antwort – was später auch der Titel der Ausstellung wurde: U.A.w.g. – Um Antwort wird gebeten.

„Die Resonanz war überwältigend. In der heutigen Zeit schreiben die Menschen ja kaum noch Briefe, da ist es etwas ganz Besonderes, persönlich gestaltete Schreiben in der Post zu haben“, erklärte Sabine Hartung. In der Folge entspann sich über ein halbes Jahres hinweg ein reger Austausch, 60 Autorinnen und Autoren folgten dem Aufruf und schickten wiederholt Künstlerbriefe, Postkarten und kleine Kunstwerke in die Mühlgasse 7 und so gelang inmitten der Pandemie eine Vernetzung über einen analogen Brief. Ein Auszug dieser Korrespondenz war auch in einem Beitrag von GartenKunstGenssTV Main-Kinzig zu sehen. Die Ausstellung fand im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda statt, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, unterstützt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Im oberen Stockwerk der Scheune Sieben sind Arbeiten von Sabine Hartung unter dem Titel „Holz als Bildträger“ ausgestellt, die im Rahmen des von der Hessischen Kulturstiftung vergebenen Projektstipendiums entstanden sind. So werden unterschiedlich große Holzsteile mit ihren rauen, glatten, gefrästen, geschliffenen und zum Teil farbenprächtig bemalten Oberflächen zu Kunstobjekten, die Besucherinnen und Besucher am liebsten anfassen möchten, um deren Beschaffenheit nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Händen zu begreifen.

Doch auch die Nase wird in diesen Prozess eingebunden, denn der Duft von Zirbelkiefer und Lindenholz liegt in der Luft. „Holz ist ein spannender Werkstoff, der hier im Spessart dem Künstler quasi vor die Haustüre gelegt ist“, erläuterte Sabine Hartung. Die Beschäftigung mit Holz liegt bei ihr in der Familie. Schon ihr Großvater hat sich mit Schnitzarbeiten beschäftigt, seine Werkzeuge sind Teil des Scheuneninventars. (pm)

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