Hanauer vor Landgericht

150 Marihuana-Pflanzen im Wohnzimmer

Bei der Durchsuchung in Hanau sind die Beamten in der Wohnung des Angeklagten auf eine Indoor-Plantage gestoßen – so ähnlich wie auf diesem Bild, das bei einer Razzia in Nordrhein-Westfalen im Dezember entstand. - Foto: dpa (GNZ)


Donnerstag, 13.01.2022

HANAU - Ein Tisch voller Krimskrams, ein zerwühltes Sofa, dahinter eine schwarze Plane: Ein 38-Jähriger aus Hanau soll in einer Indoor-Plantage Marihuana angebaut haben. Vor dem Landgericht Hanau musste er sich am Mittwoch zudem wegen des Handels mit Haschisch und Kokain in drei Fällen verantworten. Um die Drogengeschäfte abzusichern, soll er eine Machete in seiner Wohnung aufbewahrt haben. Den letzten Punkt bestritt der Angeklagte, den Drogenhandel gab er dagegen zu.

„Ich bereue, was ich getan habe“, sagt der Angeklagte, der zur Zeit in Untersuchungshaft sitzt. „Für meine Frau, meine Familie und meine Kinder ist es sehr hart.“ Tochter und Sohn des Mannes leben seit 2019 mit seiner Expartnerin im Ausland – mit dem Abschied von ihnen erklärt der 38-Jährige auch teilweise seinen Drogenkonsum. „Ich hänge sehr an den Kindern, als sie weggegangen sind, hat das schon wehgetan.“ Etwa ein halbes Jahr habe er Kokain genommen, an den Wochenenden, wenn er nicht arbeitete. „Dann hat mich nichts mehr interessiert“, beschreibt er die Wirkung. Nach sechs Monaten ließ er das Kokain weg und rauchte stattdessen Cannabis. „Ich hatte nach einer Operation Probleme mit der Halswirbelsäule“, dank der Joints „hatte ich weniger Schmerzen und konnte besser schlafen“.

Tatsächlich trägt der Angeklagte auf den Bildern der Wohnungsdurchsuchung eine Halskrause. Neben etwas über 5000 Euro stellte die Polizei mehrere Handys, Datenträger und die Machete sicher. Auch Patronen wurden gefunden, allerdings besitze er keine Waffe, so der Mann. Dazu kommt die Indoor-Plantage. Dass man diese kaum übersehen konnte, ist auf den Bildern zu sehen, die Richterin Dr. Katharina Jost von der Durchsuchung zeigt. 150 Pflanzen wuchsen auf zwölf Quadratmetern direkt hinterm Sofa. (tsl)

Dieser Artikel ist zuerst in der GNZ erschienen. Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe vom 13. Januar.

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