"Spaziergänge" im Fokus: Breites Bündnis setzt ein klares Zeichen
Dienstag, 18.01.2022
MAIN-KINZIG-KREIS - Im Main-Kinzig-Kreis hat sich ein breites Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft gebildet, das vor einer Verharmlosung der deutschlandweiten sogenannten „Spaziergänge“ warnt und zu einer kritischen Distanz gegenüber den nichtangemeldeten Demonstrationen und Aufmärschen sowie gegenüber der Querdenkerbewegung aufruft.
Bereits zum Jahresbeginn hatte Landrat Thorsten Stolz die Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis dazu aufgerufen, nicht an den sogenannten „Spaziergängen“ der Querdenkerbewegung teilzunehmen oder diese zu unterstützen (KINZIG.NEWS berichtete). Nun hat die Kreisspitze mit einer gemeinsamen „Erklärung für Offenheit, Respekt und Solidarität“ ihre Position bekräftigt.
Zu den Erstunterzeichnern gehört auch die Spitze der Stadt Hanau um Oberbürgermeister Claus Kaminsky sowie alle 28 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Maintal bis Sinntal. Der Text ist auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises veröffentlicht und kann dort von allen Bürgerinnen und Bürgern digital unterzeichnet werden.

„Wir geben allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit unserer
gemeinsamen Erklärung ein Gesicht zu geben und ein deutliches Zeichen zu
setzen“, machen Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne
Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann deutlich. Viele
Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Zivilgesellschaft, darunter
aus Kirchen, Wirtschaft und Gewerkschaften, haben die Erklärung bereits
unterzeichnet.
Anlass für diese Erklärung seien die
regelmäßigen öffentlichen Treffen, die im Zusammenhang mit der
Corona-Pandemie seit einer Weile auch regelmäßig in einigen Städten und
Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis stattfinden. Diese vorwiegend über
soziale Netzwerke organisierten „Spaziergänge“ seien nicht angemeldet
und erfüllten damit nicht die gesetzlichen Vorgaben des
Versammlungsrechts. Besonders kritikwürdig seien die wesentlichen
Inhalte und Botschaften, "die indirekt oder zum Teil völlig offenkundig
von den Versammlungen ausgehen". (pm/sh)