FDP-Politiker: Rüffel an Schulleitung, Schuldezernenten & Brandstifter

Mittwoch, 19.01.2022
von TOBIAS BAYER
FREIGERICHT/GELNHAUSEN - Der unfassbare Klopapier-Skandal an der Freigerichter Kopernikus-Schule (KINZIG.NEWS berichtete) zieht weitere Kreise. Nachdem Schulleiter Ulrich Mayer seinen Schülern das Klopapier vorerst gestrichen hat, schalten sich nun auch FDP-Lokalpolitiker ein.
Mit Unverständnis reagiert die FDP-Fraktion im Kreistag des MKK auf die Mitteilung der Schulleitung, dass Schüler in Zukunft ihr eigenes Toilettenpapier mitbringen sollen.
FDP-Politikerin: Kollektiv-Strafen seien keine Lösung
Bildungspolitik-Sprecherin Anke Pfeil: „Natürlich ist dieser Vandalismus auf den Schultoiletten ein Unding." Doch: "Eine ganze Schulgemeinschaft von 2.500 Schülerinnen und Schülern dafür büßen zu lassen, ist es allerdings auch und steht in keinem Verhältnis zu der zu vermutenden Anzahl an Beteiligten.“
Die FDP-Fraktion in einer Pressemitteilung: „Wenn die Wertschätzung der Schule gegenüber ihren Schülerinnen und Schülern nicht weit genug geht, um bei der Klärung dieser sehr ernst zu nehmenden Angelegenheit differenziert und gerecht zu agieren, muss man von einem grundsätzlichen Problem ausgehen.“
Heißt im Klartext: Die FDP-Fraktion wirft der Schulleitung vor, die Lage nicht im Griff und nicht ausreichend Respekt vor den Schülern zu haben.
Schuldezernent muss handeln
Die FDP fordert Schuldezernenten Winfried Ottmann zum sofortigen Eingreifen auf. Toilettenpapier diene der Sicherung elementarster Bedürfnisse. „Der Entzug als Kollektivbestrafung ist eine Zumutung und entbehrt jeder Grundlage“, sagt die studierte Juristin Pfeil.
Ex-Kopernikusschüler und FDP-Kreistagspolitiker Kolja Saß: „Mehr als verwundert sind wir darüber, dass Herr Ottmann als zuständiger Schuldezernent mit seiner Untätigkeit die Situation so weit hat eskalieren lassen. Herr Ottmann hat seine Verantwortung schlicht nicht wahrgenommen und sollte nun umgehend das staatliche Schulamt an seine Pflichten erinnern.“
Rüffel auch an Brandstifter
Harte Ansage von Juristin Pfeil auch an die Brandstifter: „Das Zündeln auf dem Schul-WC ist kein harmloser Streich. Brandstiftung ist schließlich ein Verbrechen. Das sollte von professioneller Seite verdeutlicht werden.“
Den Schülern das Klopapier wegzunehmen, löse die Problematik in keiner Weise. Stattdessen würden neue Probleme provoziert.