KINZIG.NEWS erklärt die Stadtrivalität

Bad Soden & Salmünster: Was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht zusammenführen

Foto: Stadt Bad Soden - Salmünster


Mittwoch, 09.02.2022
von KIKI KARCHER

BAD SODEN SALMÜNSTER - Echte Rivalität oder alte Gewohnheit? 

Wir kennen es alle - eigentlich liebt man sich, aber das neckische Geplänkel bleibt einfach nicht aus. Ähnlich wie bei der Geschwister-Liebe herrscht zwischen zusammengelegten Dörfern und Städten oftmals Rivalität. Man gehört irgendwie zusammen, doch das Gefühl der Zusammengehörigkeit bleibt aus.

So auch in Bad Soden-Salmünster. 1974 sind die beiden großen Stadtteile Bad Soden und Salmünster durch die Hessische Gebietsreform zusammengeführt worden. Wie Bad Soden-Salmünsters Bürgermeister Dominik Brasch KINZIG.NEWS erzählt, vertreten auch heute noch einige alteingesessene Einwohner die These: „Was Gott durch die Kinzig getrennt hat, soll der Mensch nicht zusammenführen“. 

Foto: Stadt Bad Soden-Salmünster

Foto: Stadt Bad Soden-Salmünster

Bad Sodener Kinder durften nicht mit Salmünsterern spielen

Besonders in früheren Jahren machte sich diese Rivalität stark bemerkbar: Kinder aus Bad Soden durften teilweise nicht mit gleichaltrigen Salmünsterern spielen - und umgekehrt. Auch Eheschließungen über die Kinzig hinweg seien ein absolutes No-Go gewesen. 

Heute sei die Rivalität nur noch als neckischer Stadt-Patriotismus zu sehen. Deutlich dazu beigetragen habe die Gebietsreform. „Heute besteht die Rivalität meist nur noch aus kleinen Sticheleien." 

Jeder, der seine Seite als die bessere empfinde, zeige Identifikation: „Ein bisschen wird der Konkurrenzkampf und das gegenseitige Vergleichen immer dazu gehören und das ist gut so!"

Auf welcher Seite steht der Bürgermeister?

Sogar Vereine würden sich mittlerweile zusammenschließen: „Die über 100-jährigen Musikvereine haben im vergangenen Jahr ihre Jugendorchester zusammengelegt."

Und auf welcher Seite steht der Bürgermeister? Brasch gekonnt diplomatisch: „Für mich gibt es nur eine Gesamtstadt. Ich bin nach der Gebietsreform geboren und damit ein Kind Bad Soden-Salmünsters." 

Wie Ihr seht ist es am Ende mehr alte Gewohnheits-Neckerei, als echte Rivalität.

Nun seid Ihr gefragt: Welche Erfahrungen habt Ihr zu dem Thema gemacht? Schreibt uns an [email protected] Eure Erlebnisse.

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine