Impfung bleibt erste Wahl

Lage in den Krankenhäusern: Keine Entwarnung im Kreis

Die Impfung bleibt erste Wahl gegen die Corona-Pandemie - Fotos: Kreispressestelle


Donnerstag, 03.02.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - Angesichts der wiederholten öffentlichen Diskussion über die Schutzimpfungen gegen Corona sowie die weitergehenden Hygienemaßnahmen meldet sich das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr zu Wort. Die verantwortlichen Ärztinnen und Ärzte betonen ausdrücklich, dass die derzeit verfügbaren Corona-Impfstoffe insbesondere im Kampf gegen die Omikron-Variante das wirksamste Mittel bleiben.

„Wir erfahren immer wieder, dass Menschen sich gegen eine Impfung entscheiden, weil sie sich bei ihren Entscheidungen auf vermeintliche Fakten stützen, die bei näherem Hinsehen jedoch nicht wissenschaftlich belegt sind. Es ist aber wichtig, sich auf die Wissenschaft zu stützen, weil diese auf Fakten basiert. Und zu Fakten gibt es keine Alternative “, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler. Es sei richtig, viele Informationen aus seriösen Quellen für persönliche Entscheidungen zusammenzutragen und abzuwägen.

Impfkampagne schon jetzt ein Erfolg

Sie verweist darauf, dass die Impfkampagne schon jetzt ein Erfolg sei und die Entwicklung der Pandemie spürbar entschärfen konnte. Die verschiedenen Demonstrationen und Versammlungen von Impfgegnern dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Bürgerinnen Bürger mit ihrem Verhalten aktiv zur Beendigung der Pandemie beitragen und sich entsprechend geltender und sinnvoller Regeln verhalten.

„Hätten wir vor einem Jahr bei einer deutlich niedrigeren Impfquote die derzeitige Inzidenz von über 1700 statt der damals 97 gehabt, wäre es um unsere Gesundheitssysteme denkbar schlecht bestellt gewesen. Dass wir jetzt solch hohe Fallzahlen noch bewältigen können, ist der unermüdlich vorangetriebenen Impfkampagne auch im Main-Kinzig-Kreis zu verdanken“, erklärt Susanne Simmler und betont: „Impfungen schützen und retten Leben, da gibt es gar keinen Zweifel.“

Dazu ergänzt der Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr, Dr. Wolfgang Lenz, dass es ein gefährlicher Irrtum sei, wenn eine Infektion mit der Omikron-Variante als „nicht so schlimm“ eingeordnet werde. Die Erkrankung könne sehr gefährlich sein vor allem für Menschen, die noch gar keine Schutzimpfung haben. Es gebe immer noch zu viele Personen ohne Grundimmunisierung und gleichzeitig habe man es mit einem Virus zu tun, das immer wieder mutiere und unberechenbar sei. Dabei verweist er auf die Belegungszahlen der Intensivstationen, wo ein deutlich erhöhter Anteil ungeimpfter Corona-Patienten behandelt werden.

Keine Entwarnung im Kreis

„Eine Entwarnung können wir im Main-Kinzig-Kreis definitiv nicht geben. Denn nach einem kurzen Rückgang bei der Auslastung der Krankenhäuser gehen hier die Zahlen schon wieder nach oben, vor allem auf den Normalstationen“, berichtet Dr. Wolfgang Lenz. In diesem Zusammenhang appelliert er an die Menschen im Main-Kinzig-Kreis, genau hinzuschauen und nur solche Informationsquellen zu nutzen, die vertrauenswürdig sind und die nicht vorrangig mit dem Tenor der Empörung arbeiten.

„Wir raten aus guten Gründen weiterhin dazu, sich impfen zu lassen. Dazu gehört auch eine dritte Impfung, die noch einmal deutlich den Antikörperspiegel anhebt, aber eben auch dafür sorgt, dass der Körper sogenannte Gedächtniszellen produziert. Diese entfalten eine länger anhaltende Wirkung und helfen dabei, schwere Verläufe zu verhindern. Es stimmt zwar nicht, dass Geimpfte nach drei Monaten ohne jeden Schutz dastehen“, betont Dr. Wolfgang Lenz. Die dritte Impfung sei aber angesichts der sich sehr schnell verbreitenden Omikron-Variante gerade deshalb von großer Bedeutung, um noch einen zusätzlichen Schutz aufzubauen.  (pm)

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