Rekordtief bei Straftaten - aber: Angriffe auf Politiker nehmen zu
Donnerstag, 10.02.2022
WIESBADEN - Die Zahl polizeilich registrierter Straftaten ist in Hessen im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit mehr als 40 Jahren gesunken. Die Kriminalitätsbelastung verminderte sich im fünften Jahr in Folge. Insgesamt wurden in Hessen 336.030 Straftaten und damit 6.393 Fälle weniger gezählt als noch im Vorjahr (-1,9 Prozent).
Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU), Landespolizeipräsident Roland Ullmann und der Vizepräsident des Hessischen Landeskriminalamtes, Felix Paschek, haben jetzt die Statistiken vorgestellt. 65,6 Prozent der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten seien letztes Jahr aufgeklärt worden. Das sei der höchste jemals gemessene Wert seit Einführung der Kriminalstatistik im Jahr 1971.
"In Hessen leben, heißt besonders sicher leben. Dass die Kriminalität in Hessen auch im fünften Jahr in Folge zurückgeht, ist Ergebnis guter, beständiger und professioneller Polizeiarbeit und insbesondere ein ausgezeichneter Erfolg der Frauen und Männer unserer hessischen Polizei", betonen Beuth und Ullmann.

"Die hessischen Sicherheitsbehörden haben trotz der pandemiebedingten
Zusatzbelastungen vor allem bei der Überwachung der notwendigen
Corona-Beschränkungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie sich
höchst flexibel und mit richtiger Schwerpunktsetzung auf neue
Herausforderungen einstellen können."
Politisch motivierte Kriminalität nimmt zu
Trotz dieser "Erfolgsmeldungen" habe es zahlreiche Straftaten mit Corona-Bezug gegeben, wie beispielsweise Impfpassdelikte. Sorgen bereite die politisch motivierte Kriminalität: So würden sich vor allem Politikerinnen und Politiker im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen vermehrt Beleidigungen, Bedrohungen und Gewalt ausgesetzt sehen.
"Alle staatlichen Maßnahmen zielen darauf ab, die Bürgerinnen und Bürger vor einer Infektion mit dem hochansteckenden Corona-Virus und unser Gesundheitssystem vor der Überlastung zu schützen. Wenn in unserem Land jedoch Bürgermeister bedroht oder Testcenter angezündet werden, sind rote Linien überschritten. Die Hessische Landesregierung wird keinerlei Einschüchterungen oder Bedrohungen von Amtsträgern oder Mitbürgern dulden, die zu Recht auf die Einhaltung der geltenden Regeln achten. Wer zu Gewalt aufruft oder diese in die Tat umsetzt, wird harte Konsequenzen der Strafverfolgungsbehörden zu spüren bekommen. Wer Schutz benötigt, wird ihn erhalten", so Innenminister Peter Beuth. (sh)