Tunerszene im Visier

Zu laut, zu schnell, nicht zulässig: Es hagelte Bußgelder und Fahrverbote

Im Verlauf der Dienstschicht zogen die Verkehrsspezialisten zahlreiche Autofahrer aus dem Verkehr. - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)


Dienstag, 15.02.2022

OFFENBACH / MKK - Zu laut, zu schnell, nicht zulässig: Wenn Verkehrsteilnehmer mit ihren Fahrzeugen diese Eigenschaften erfüllen, treten häufig die Beamten der AG TRuP auf den Plan - so wie am vergangenen Freitag, der einiges an Feststellungen für die Schutzleute bereithielt. Im Laufe der Dienstschicht zogen die Verkehrsspezialisten zahlreiche Autofahrer genau aus diesen Gründen aus dem Verkehr.

Gleich zu Beginn der Dienstschicht wurden sie auf der Strahlenbergerstraße auf einen Mercedes Vito aufmerksam, der innerorts bei erlaubten 50 Stundenkilometern, nach Abzug aller Toleranzen, mit 95 km/h unterwegs war. Den 21-jährigen Fahrer erwarten nun ein Bußgeld und ein Fahrverbot von einem Monat. Wenig später gingen den Fahndern ein Mercedes C 63 und ein VW Golf ins Netz, die technische Veränderungen an ihren Karossen aufwiesen. Konkret heißt das: Der Mercedes hatte neben abgedunkelten Rückleuchten eine zusätzliche vierte und damit illegale Bremsleuchte im Heckbereich, bei dem Golf war die Rad-Reifen-Kombination nicht statthaft.

Da in beiden Fällen die Verkehrssicherheit wesentlich beeinträchtigt war, führte dies jeweils zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Die Folge: Auch hier erwartet die jeweiligen Fahrzeugführer, zwei 25 beziehungsweise 21 alte Männer, ein Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg.

Gegen 18 Uhr wurde ein BMW "M2 Competition" im Stadtgebiet Hanau einer Kontrolle unterzogen, da dieser sehr laut wirkte. Bei der anschließenden Überprüfung entdeckten die Polizisten eine Fernbedienung am Körper des 23 Jahre alten Fahrzeuglenkers, mit der er die Klappen der Auspuffanlage steuern konnte. Eine entsprechende Lautstärkenmessung ergab einen
Wert von 101 db(A) bei zulässigen 89 db(A), wodurch ebenfalls die Betriebserlaubnis erlosch. Der BMW wurde sichergestellt.

"Regelrechte Knallgeräusche"


Ebenfalls zu hohe Emissionswerte hatte ein Golf V GTI, den die Beamten kurz darauf im Stadtgebiet Offenbach am Main kontrollierten. Schnell stand fest, dass auch hier Teile der Auspuffanlage verändert waren und auch die komplette Ansaugung manipuliert wurde, woraus ebenfalls ein Erlöschen der Betriebserlaubnis resultierte. Der 36-jährige Fahrer durfte ebenfalls nicht mehr weiterfahren. Ein weiterer zu lauter Golf VII GTI wurde gegen 23.45 Uhr in Hasselroth näher unter die Lupe genommen. Hier konnte festgestellt werden, dass die sogenannte Schubabschaltung manipuliert wurde, was dazu führte, dass der Golf regelrecht Knallgeräusche von sich gab. Auch hierdurch erlosch die Betriebserlaubnis.

Die Ordnungshüter stellten zudem fest, dass der Wagen erst im September vergangenen Jahres in Köln aufgrund nicht genehmigter Umbauten stillgelegt worden war und der Fahrzeugführer erst Ende Januar wieder die Erlaubnis zum Betrieb im Straßenverkehr erhalten hatte. Zur Erstellung eines jeweiligen Sachverständigengutachtens wurden der BMW und die beiden VW sichergestellt; die Fahrzeugführer erwartet nun ein Bußgeldverfahren.

Polizeihauptkommissar Klaus Preis, Leiter der AG TRuP, resümiert: "Zu laute Fahrzeuge sind oftmals ein großes Ärgernis für Anwohner. Manchen Tunern ist dies gar nicht bewusst. Neben der Verfolgung von Regelverstößen geht es uns bei den Kontrollen auch um Gefahrenabwehr, nämlich um den Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Wir werden daher auch weiterhin ein besonderes Augenmerk auf die Szene haben." (pm)

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