Bürgermeister Carsten Ullrich zieht positives Fazit

In Zeiten von Corona: Wie ländliche Regionen profitieren können

Oberzell in Sinntal - Foto: Luca Heil


Dienstag, 22.02.2022

SINNTAL - Corona auf dem Land: Fluch und Segen zugleich?

In den vergangenen zwei Jahren mussten wir uns alle vor große Hürden stellen. Aber die Pandemie hat auch viele Chancen gebracht. Gerade in unserer ländlichen Region sieht Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich auch viele Vorteile. 

"Eine positive Entwicklung gab es bei dem Finanzhaushalt. Wir konnten uns gut über Wasser halten, obwohl wir sonst eher als finanzschwache Kommune im Main-Kinzig-Kreis gelten", sagt der Rathauschef. Besonders das Unternehmen Tabbert aus dem Sinntaler Ortsteil Mottgers habe viel dazu beigetragen. "Viele machen Urlaub mit dem Wohnmobil, daher kann Tabbert momentan aktiv und antizyklisch am Markt partizipieren."

Das zweite Standbein, das den Sinntaler Haushalt sichere, sei die Handwerksbranche mit rund 80 Prozent klein- und mittelständigen Unternehmen. "Das Bauhaupt- und Nebengewerbe ist vollgepackt mit Aufträgen. Wir sind zuversichtlich, im kommenden Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen zu können, wenn alles weiterhin so gut läuft." 

Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich zieht positives Fazit - Foto: Archivbild Kreispressestelle

Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich zieht positives Fazit - Foto: Archivbild Kreispressestelle

Hohe Lebensqualität auf dem Land

Homeoffice, Homeschooling, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen: damit seien wir alle konfrontiert worden. Aber es sei doch wohl ein großer Unterschied, ob jemand in einer kleinen Mietwohnung urban wohne oder in einem Haus in einer ländlichen Region lebe. "Die besondere Lebensqualität bei uns haben viele durch die Pandemie nochmal mehr zu schätzen gelernt. Quarantäne mit der Möglichkeit, durch den eigenen Garten laufen zu können, ist natürlich viel schöner als in einer kleinen Mietwohnung mitten in der Stadt festzusitzen", berichtet Ullrich.

Das Tabbert-Werk in Mottgers - Foto: Knaus Tabbert

Das Tabbert-Werk in Mottgers - Foto: Knaus Tabbert

Arbeitswelt 2.0

Viele hätten täglich in den Frankfurter Raum fahren müssen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Dank der Pandemie hätten wir eine Arbeitswelt 2.0 erlebt: "Mittlerweile ist es gang und gäbe, dass etliche Arbeitnehmer zu Hause sitze und einfach ihren Laptop aufklappen und nur noch einmal die Woche zum Meeting pendeln müssen." 

Nachfrage nach Wohnraum steigt

Durch die Pandemie sei der Wunsch, auf dem Land leben zu können, bei vielen Menschen noch größer geworden. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir bereits eine deutlich steigende Nachfrage erlebt", bilanziert der Bürgermeister. Gerade viele junge Familien, die in unserer Region aufgewachsen seien, ziehe es wieder nach Sinntal. Grund dafür seien auch die verhältnismäßig niedrigen Wohnpreise. "Wir haben in den letzten fünf Jahren so viele Bauplätze verkauft, wie in den vergangenen 20 Jahren gesamt." (kk)

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