Bürgermeister Frank Soer: Wie eine Schlittenfahrt zum Polizeieinsatz führte

FLÖRSBACHTAL - Die Gemeinde Flörsbachtal hat vier Ortsteile mit insgesamt 2.300 Einwohnern und ist die kleinste Gemeinde im Main-Kinzig Kreis. Seit 2012 ist Frank Soer (parteilos) hier Bürgermeister. KINZIG.NEWS hat ihn zum Gespräch getroffen.

Frank Soer feiert im März sein 10-jähriges Jubiläum als Bürgermeister. Seine Amtszeit geht bis 2024. Ob er danach weiter machen will, entscheidet er gemeinsam mit seiner Familie. Im Herbst will er seine Entscheidung bekannt geben. "Das funktioniert nur, wenn die Familie zu 100 Prozent dahinter steht. Sonst kann man das Amt nicht ausüben."

Auch in der kleinsten Gemeinde des MKK gibt es einige aktuelle Themen. Erst am Dienstag hat die Gemeindevertretung den Haushalt 2022 beschlossen. Der Haushalt ist laut Soer von drei großen Projekten geprägt. "Einmal das Dorfentwicklungsprogramm. Hier ist das größte Projekt das Dorfgemeinschaftshaus in Kempfenbrunn mit seinem Umfeld komplett neu zu gestalten. Außerdem steht das Projekt Neubau Feuerwehrhaus im Ortsteil Lohrhaupten und die Sanierung der Kläranlage an."

Immer mehr junge Familien zieht es in die Region

Erfreulich für die Gemeinde ist, dass immer mehr junge Familien wieder in die Region ziehen. Vor einigen Jahren sei das noch ganz anders gewesen. Das hat laut Soer zwei Gründe. "Besonders die Preisexplosion im Ballungsraum. Aber auch Corona. Die Menschen im Ballungsraum haben gemerkt, dass es schwierig ist, wenn man nicht mehr raus kann. Deshalb ist das Interesse hier her zu ziehen relativ groß." Vor einigen Jahren habe man in der Gemeinde einen Kindergarten geschlossen, mittlerweile werden wieder neue Gruppen eröffnet.

Eine besondere Story, die Soer nicht mehr so schnell vergisst, war ein großes Polizeiaufgebot im letzten Winter in der Gemeinde. Der Grund: Schlittenfahrer. "Wir hatten im Winter 20/21 eine Schneephase. Da hatten wir große Verkehrsprobleme, weil die Eltern mit ihren Kindern Schlitten gefahren sind. Wir hatten Polizeieinsätze, weil die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet wurde, da alles zugeparkt war. Die Leute mussten einfach mal raus, wegen Corona", sagt Soer abschließend.