Kooperation mit Kreiselternbeirat - Zwei Impfstellen schließen
Donnerstag, 17.02.2022
MAIN-KINZIG-KREIS - Die Zahl der Impfungen geht an den Dein-Pflaster-Impfstellen des Main-Kinzig-Kreises analog zum Impfgeschehen im gesamten Bundesgebiet seit Mitte Dezember zurück. Waren in der Woche bis zum 12. Dezember, auf dem Höhepunkt der „Booster-Welle“, rund 14.500 Menschen binnen einer Woche mit einem Vakzin versorgt worden, sind es in der vergangenen Woche bei den Angeboten des Öffentlichen Gesundheitsdiensts rund 2.500 gewesen.
„Dies ist für uns Grund gewesen, das so wichtige Angebot des Impfens den Gegebenheiten anzupassen. Wir gehen mit unserer Kampagne ‚Dein Pflaster‘ wieder verstärkter von stationären hin zu aufsuchenden und aufklärenden Angeboten über, denn es gibt noch zu viele Menschen, die wir als Gesellschaft noch nicht erreicht haben“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.
Seit den Sommermonaten im vergangenen Jahr war der Dein-Pflaster-Impfbus in den Städten und Gemeinden ununterbrochen im Einsatz, zunächst in bestimmten Quartieren, später in allen Kommunen, die ein zusätzliches Impfangebot vor Ort schaffen wollten. Direkt nach dem vom Land Hessen verfügten Ende der Impfzentren eröffnete der Main-Kinzig-Kreis im Oktober dann seine ersten drei Impfstellen und baute das stationäre Angebot schlussendlich bis auf sieben Standorte aus. Diese Zahl wird der Main-Kinzig-Kreis in den nächsten Wochen zugunsten von mehr Kapazitäten für mobile Aktionen in der gesamten Fläche des Kreises reduzieren.

Wächtersbach und Langenselbold schließt Impfstellen
Entschieden ist bereits das Ende der beiden Impfstellen in Wächtersbach und Langenselbold zum Monatsende, die im Auftrag des Kreises durch das Deutsche Rote Kreuz Hanau beziehungsweise Gelnhausen-Schlüchtern betrieben werden. Das ist jedoch nicht das Ende der Zusammenarbeit mit dem DRK, wie Landrat Thorsten Stolz herausstellt: „Das DRK hat die Impfinfrastruktur verstärkt in einer Zeit, als Impftermine kreisweit rar waren und der Bedarf praktisch täglich wuchs. Jetzt wollen wir die Erfahrungen und die Kapazitäten des Roten Kreuzes nutzen, um in der nächsten Phase noch mehr vor Ort dort zu ergänzen, wo wir Bedarfe erkennen“, sagt Landrat Stolz.
Angebote werden nun beispielsweise wieder vermehrt in Schulen gemacht. Der Kreiselternbeirat koordiniert bereits seit einer Weile das Interesse von Schulgemeinden, für ihre Schülerschaft Impfangebote zu machen. Stefan Jäger vom Vorstand des Kreiselternbeirats und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler besprachen kürzlich, wie eine Kooperation in den kommenden Wochen aussehen könnte, um schneller und in größerem Umfang allen jungen Interessierten eine Impfung zu ermöglichen – ebenso allen anderen Personen, die in der Nähe wohnen und sich impfen lassen wollen. Konkret wird der Elternbeirat als eine Art Schnittstelle für Schulgemeinden fungieren, die ebenfalls Gastgeberinnen einer Impfaktion sein wollen. Den medizinisch-fachlichen Teil sowie die Terminkoordination übernimmt dann die Impfleitung des Main-Kinzig-Kreises.
Die Impfangebote richten sich jeweils an die gesamten Schulgemeinden. Neben Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerschaft sollen auch Eltern die Möglichkeit haben, sich vor Ort durch Fachpersonal beraten und impfen zu lassen, ebenso Menschen, die in der Nähe wohnen und sich impfen lassen möchten. Gleiches hat es in den vergangenen Wochen bereits gegeben, teils durch den Kreiselternbeirat und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte organisiert, teils durch den Main-Kinzig-Kreis in Abstimmung mit den Schulleitungen. Nun nutzen Kreiselternbeirat und Main-Kinzig-Kreis ihre Kräfte und Netzwerke gemeinsam.

Kreis übernimmt weiterhin Verantwortung
Der Kreis übernimmt in der Region dennoch auch stationär weiter Verantwortung. So wird zum Beispiel die Dein-Pflaster-Impfstelle an den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen im März den Schwerpunkt bilden für Impfungen von medizinischem und pflegerischem Personal, wenn das Vakzin von Novavax verimpft wird.
Anlaufstellen sind zudem für die Impflogistik und die Lagerung wichtig, was gerade in einem großen Flächenkreis an Main und Kinzig mehrere Stellen erfordert. Für die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler bleibt die Flexibilität „mittelfristig überaus wichtig“. Und Landrat Stolz erklärt: „Wir rüsten uns für verschiedene Szenarien und sind in der Lage, sowohl das mobile als auch das stationäre Angebot an Impfungen und Aufklärungsgesprächen jeweils zu verstärken.“
Über Standorte, Termine und Hintergründe der kreiseigenen Impfkampagne wird auf der Internetseite des Kreises informiert, www.mkk.de („Dein Pflaster“). Wer Gastgeberin oder Gastgeber einer Impfaktion werden möchte – das steht auch Vereinen offen – kann sich ebenfalls über diese Seite melden.
Inzidenzwert gesunken: Die Gesamtzahl der Menschen, die sich seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt bei 71.967. Als aktuell infektiös eingestuft werden 15.541 Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sinkt seit einigen Tagen auf nun 1.527. Nach Altersgruppen gestaffelt registriert der Main-Kinzig-Kreis die stärksten Rückgänge des Inzidenzwerts dort, wo er über Wochen hinweg am höchsten lag, nämlich unter den Kindern und Jugendlichen. In der Altersgruppe „60+“ hatte sich der anhaltende Anstieg des Infektionsgeschehens zuletzt aber ebenfalls verlangsamt. Insgesamt 55.657 Menschen im Main-Kinzig-Kreis haben die akute Virusinfektion mittlerweile hinter sich. 769 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. In den Krankenhäusern im Main-Kinzig-Kreis befinden sich derzeit 109 Patientinnen und Patienten mit Covid-19, intensivmedizinisch betreut werden 16, davon benötigen fünf ein Beatmungsgerät (Stand: Mittwoch). (pm)